Rezension

Langer Anfang - Schönes Ende

Ascheherz - Nina Blazon

Ascheherz
von Nina Blazon

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

Eine Liebe stärker als der Tod

Seit einem Unfall ist Summers Gedächtnis wie ausgelöscht. Doch sie weiß, dass ihr jemand nach dem Leben trachtet. Als sie mit dem geheimnisvollen, engelhaft schönen Anzej in das ferne Nordland flüchtet, muss Summer erkennen, welchen Verrat sie vor Jahrhunderten begangen hat: Einst gehörte sie zu den Zorya, deren Kuss den Sterblichen den Tod bringt. Doch einem Mann mit sanften Augen, der in ihren Armen sterben sollte, schenkte sie die Ewigkeit. Nun fordert Lady Mar, die Herrin des Todes, das Leben zurück, um das sie betrogen wurde …

 

Eine Geschichte von Nina Blazon, die am Anfang eine einzige Hürde ist, aber ein schönes Ende hat.

 

Die Autorin schmückt ihre Sätze schön aus, sodass man sich die Welt und auch die Charaktere sehr gut vorstellen kann. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, aber ist an manchen Stellen etwas zu ausführlich. Aufgrund dessen sind die Sätze und auch die Geschichte etwas langatmig.

 

Summer weiß eigentlich gar nicht wer sie wirklich ist, da sie sich an nichts mehr erinnern kann. Am Anfang der Geschichte ist sie eine Schauspielerin in einem Theater, doch sie weiß, dass irgendetwas nicht stimmt. Sie war nicht immer Schauspielerin und lebt in ständiger Angst, denn sie weiß, dass jemand sie umbringen will, der Blutmann. Als dieser im Theater auftaucht, bricht für Summer eine Welt zusammen, denn sie muss wieder flüchten. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen will, scheint ihr etwas an den andren Theaterleuten zu liegen. Allgemein wirkt sie aber eher ungesellig und unsympathisch. Während sie sich in der Nacht vor dem Blutmann versteckt, trifft sie auf Anzej, dessen Sprache sie nicht versteht, aber der sie zu mögen scheint. Zusammen fliehen sie in Richtung Nordland, aber ein wirkliches Ziel scheint Summer nicht zu haben. Sie lässt sich von Anzej führen, ohne zu wissen, wohin und warum ausgerechnet in Richtung Norden, was sie sehr naiv erscheinen lässt. Anzej scheint genau zu wissen, was er will und wo er mit Summer hin will, aber seine Absichten werden nicht sofort deutlich. Der Blutmann scheint die beiden auf ihrer Reise zu verfolgen, aber man hat keine Ahnung, wer er ist und warum er Summer töten will. Er ist der geheimnisvolle Verfolger. Dann ist da noch Lady Mar, die von Summer betrogen wurde, und nun das zurückmöchte was ihr gestohlen wurde. Sie wirkt wie das personifizierte Böse, aber ob sie das wirklich ist bleibt erstmal unklar.

 

Die Geschichte zieht sich am Anfang sehr, da nicht wirklich viel passiert, aber alles sehr deutlich geschildert wird. Alles ist sehr unklar und es scheint erstmal kein eindeutiges Ziel zu geben. Vom Theater aus flüchtet Summer mit Anzej in Richtung des Nordlandes. Es werden die Fragen aufgeworfen, warum genau in diese Richtung und warum Anzej sich sofort an Summer gehalten hat, um mit ihr zu reisen. Keine dieser Fragen wird anfangs beantwortet, sondern es kommen immer mehr auf. Man hat das Gefühl sich etwas in der Geschichte und all den Fragen, die nicht beantwortet sind, zu verstricken. Alles wirkt etwas wirr, weshalb es am Anfang sehr schwer ist der Geschichte zu folgen. Sobald Summer und Anzej in der Nähe des Nordlandes sind, ergeben auf einmal viele Sachen Sinn. Die Storyline scheint auf einmal ein Ziel zu haben und man kann flüssig weiterlesen ohne sich in den unterschiedlichen Aspekten zu verstricken. Ab diesem Zeitpunkt wird das Buch auch spannend und man möchte wirklich wissen was am Ende passiert. Einiges ist sehr vorausschaubar, aber andere Aspekte, die schon früh angesprochen wurden, ergeben erst im Nachhinein Sinn. Der recht hohe Fantasyanteil wird auf den letzten Seiten zum Großteil aufgelöst und läuft auf eine etwas kitschige Lovestory hinaus. Es war ein schönes und auch passendes Ende.

 

Auch, wenn man sich am Anfang etwas durch die Geschichte quälen muss, bekommt man ein wirklich schönes und auch spannendes Ende.

 

Mein Fazit: Leider war ich etwas enttäuscht, da ich aufgrund des Klappentextes anfangs mit etwas anderem gerechnet habe. Auch mit den Charakteren bin ich nicht ganz warm geworden, weshalb es mir etwas schwierig viel weiterzulesen. Die Idee der Geschichte finde ich allerdings sehr schön, da es mal etwas anderes ist und die Idee mit dem Todeskuss mich wirklich überzeugt hat. Es ist kein Highlight für mich geworden, aber durchaus eine schöne Geschichte.