Rezension

Langeweile lässt grüßen oder soll ich eher sagen: wartet ab, Milton regelt das?

One - Sie finden dich
von Mark Dawson

Bewertet mit 3 Sternen

John Milton ist der meistgesuchte Mann der britischen Regierung, weil er aus dem Geheimdienst ausgestiegen ist. Mehrere Jahre war er da einer der Spitzenkiller, aber möchte nun damit abschließen. Damit ist er nicht der Einzige, der ausstieg. Einst verschwand auch eine Kollegin, die er nun wiederfinden soll, jedenfalls fordert das der russische Geheimdienst von ihm, der ihn erpresst. Milton soll sie finden, koste es, was es wolle. Aber auch sie ist gefährlich...

So wirkliche Spionage-Thriller habe ich noch nie gelesen und war dementsprechend neugierig. Leider muss ich gestehen, dass mich das Buch gar nicht überzeugen konnte. Ob das nun allgemein am Genre lag oder an der Geschichte allein kann ich leider nicht sagen, aber ich bin mir sicher, dass die "Hauptschuld" das Buch selbst trägt, da der Autor hier viel ungenutztes Potenzial verstreichen lässt, was ich sehr schade fand.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich angenehm lesen. Gerade die Beschreibungen der Städte, die relativ häufig gewechselt werden, ist sensationell! Die erzeugte Atmosphäre passt einfach perfekt zu der Handlung und unterstreicht so gut die Grundstimmung. Allgemein weckten diese Beschreibungen die Reiselust besonders an mir, was mir sehr gut gefiel!

Dummerweise gibt es hier aber auch ein großes Manko: für mich lief alles einfach viel zu glatt und richtig ab. Nie gab es irgendwelche Komplikationen, wodurch die Geschichte auch eher vor sich hinplätscherte. Einen Spannungsbogen sucht man hier wirklich vergeblich. Allgemein ist die ganze Erzählung leider sehr vorhersehbar und sorgte bei mir teils sogar für eine Leseflaute, wofür ein Buch wirklich viel leisten muss!

Insgesamt konnte mich das Buch leider gar nicht packen, da ich keine Beziehung zu den Figuren aufbauen konnte, es mich genervt hat, dass alles so reibungslos ablief und auch so die Spannung nie greifbar war. Leider! Die nachfolgenden Bände werde ich auch nicht lesen. Das offene Ende hat mich in dieser Hinsicht eben leider auch nicht gereizt. Schade. Die Idee an sich war nicht schlecht, aber leider wurde das Potenzial nicht genutzt!