Rezension

langsam und mühsam ist die Reise

Die Reise der Amy Snow - Tracy Rees

Die Reise der Amy Snow
von Tracy Rees

Bewertet mit 3 Sternen

Amy Snow wurde als Baby nackt in einer Schneewehe ausgesetzt. Die achtjährige Aurelia findet sie und nimmt sie mit in ihr Zuhause, das Herrenhaus Hatville Court. Doch Amy wird von Aurelias Eltern gehasst. Warum eigentlich?
Ihre einzige Verbündete bleibt Aurelia. Als diese viel zu jung stirbt, ist Amy völlig auf sich allein gestellt. Aurelias Eltern verstoßen sie und so macht sie sich am Tag der Beerdigung mit zehn Pfund in der Tasche auf den Weg. Doch Aurelia hat eine Schatzsuche durch England für sie vorbereitet...
Tja, ein Roman, der nicht meinem üblichen Beuteschema entspricht, aber der Klappentext mit dem Versprechen der Suche eines Geheimnisses haben mich dazu gebracht, dieses Buch zu lesen. Auch das Cover finde ich gut gelungen. Und manchmal mag ich doch Mädchenbücher ;-). 
Leider hat mich der Roman nicht wirklich begeistern können, es war mir alles zuviel und zu dick aufgetragen. Amy hat keine wirkliche Erziehung genossen und entweder Aurelia gelernt oder einiges als stille Beobachterin in deren Unterricht aufgeschnappt. Aurelia hat es nicht so mit den Konventionen und hat diese Einstellung eigentlich auch an Amy weitergegen. Natürlich hat Amy Hatville Court nie verlassen und ist unsicher im Umgang mit Menschen, zumal sie nicht weiß, wohin sie gehört.
Aber wenn ich diesen Information bekommen habe, kann ich sie mir merken und muss sie nicht auf jeder neuen Seite wieder aufgewärmt bekommen. Gleiches gilt für die Charakterzüge von Aurelia, ein Wirbelwind, tempramentvoll und so schön, ach und schön und temperamentvoll und... gähn! Leider gilt das nicht nur für die Charaktere sondern auch für die zu erratenden Geheimnisse bzw. Stationen der Reise. Ich habe einer Freundin vom Buch erzählt und war direkt erschrocken, wie schnell sich der komplette Inhalt skizzieren ließ. 
Aber es gibt auch Highlights in dem Buch, meines war die Geschichte um Mrs. Riverthrope und Hades House in Bath. Diese Frau hat mich zum Lachen gebracht, spezielle ihre Vorliebe für die Bilder von Faltern und Männern, die sie sehr anschaulich zu begründen weiß. 
Der Stil ist ein wenig umständlich und damit der Epoche in der das Buch spielt angepaßt. 
Fazit: Ich weiß nicht so recht, wem ich das Buch empfehlen soll. Die Geschichte wäre noch immer die Gleiche, wenn man den Roman um einhundert Seiten kürzen würde. Interessierte sollten vielleicht eine der vielen begeisterten 5-Sterne-Rezis lesen. Ich kann es nur bedingt empfehlen.