Rezension

Langsame Entwicklung einer neuen Welt

Gifts - Ursula K. Le Guin

Gifts
von Ursula K. Le Guin

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ursula K. Le Guin war mir von der Erdsee-Reihe her bekannt, und dieses Buch (erschienen 2004) weckte darum mein Interesse. Und vom Zustand des Buches her muss ich es damals auch gelesen haben, nur konnte ich mich jetzt überhaupt nicht mehr an den Inhalt erinnern, als ich den dritten Band (Befreiung einer SUB-Leiche) las. Also nochmal in die Hand genommen und gelesen.

Leider kann ich mich den Lobeshymnen im Klappentext nicht wirklich anschließen: "an exciting, moving story beautifully told" - ja, die Geschichte ist sprachlich schön erzählt, der Erzählfluss ist aber aus meiner Sicht so langsam, dass es für mich nichts aufregendes mehr hatte. Vielleicht lag es auch daran, dass ich vom Alter her nicht mehr in der Zielgruppe bin? "Le Guin writing for children is more thought-provoking than most people writing for adults." - ja, es geht im Kern darum, wie man mit geschenkter Macht umgeht, ob man sich seinen Fähigkeiten (und den Erwartungen und Vorgaben der Eltern) ausliefert oder doch seinen eigenen Weg geht, und auch, wo die dünne Linie zwischen sinnvoller Machtausübung und Machmissbrauch verläuft.

In Bezug auf die Reihe, "Annals of the Western Shore", macht dieser erste Band den Leser mit Orrec und Gry bekannt - auf die Uplands, in denen die beiden aufwachsen, wird zwar auch in den folgenden Bänden hin und wieder mal Bezug genommen, Voraussetzung für das Lesen der anderen Bände ist dieser jedoch nicht.

Für mich kam die Erinnerung an manchen Stellen langsam wieder - aber es ist kein Buch, was ich auf Dauer im Regal stehen haben muss.