Rezension

Langsame Erzählung

Bären füttern verboten - Rachel Elliott

Bären füttern verboten
von Rachel Elliott

Bewertet mit 3 Sternen

"Manchmal sieht Einsamkeit so aus. Eine Liste in einem nagelneuen Notizbuch. Eine einzelne Tulpe auf einem grauen Teppich. Eine Frau, die am Meer tanzt. Eine Frau, die von einem Fenster aus zuschaut."

Sydney ist Freerunnerin und Zeichnerin. An ihrem 47. Geburtstag reist sie allein nach St. Ives, an den Ort, an dem sie nicht mehr war, seit sie 10 Jahre alt war. Der Ort, an dem die Familie damals zerbrochen ist. In St. Ives bleibt sie erstmal allein, bis ein tragischer Unfall sie und eine Reihe der skurrilen Bewohner zusammenbringt.

Die Erzählung entwickelt sich sehr langsam, erst im letzten Viertel nimmt das Buch Fahrt auf. Ich brauchte mehrere Anläufe. Das liegt unter anderem daran, dass die Kapitel wild durcheinander gewürfelt sind und manches erst ganz am Schluss Sinn macht. Die Autorin springt zwischen unterschiedlichen Zeiten und Erzählern, welche ohne Anführungszeichen sprechen, sodass es oft schwierig ist, den Überblick zu behalten. Auch die Gedanken des Hundes finden ihren Platz in der Erzählung. Die ersten drei Viertel des Buches wusste ich nicht, was diese scheinbar wahllose Aneinanderreihung von Geschichten soll, bis sich am Schluss alles fügte. Der Schluss hinterließ bei mir ein warmes, wohliges Gefühl und ein Lächeln auf meinen Lippen. Insgesamt zwar ein schönes Buch, aber nicht einfach zu lesen.