Rezension

Langweilig

Bluescreen - Dan Wells

Bluescreen
von Dan Wells

Bewertet mit 2 Sternen

Die Thematik, die Dan Wells mit seinem neuesten Werk behandelt, hat mich brennend interessiert. Als Spiele und Bücher-Fan war es somit klar, dass ich in diese neue Welt versinken und den Charakteren auf ihre Reise begleiten muss. Die Begeisterung, die sich am Anfang des Lesens bei mir einstellte, flachte allerdings leider genauso schnell wieder ab, wie sie gekommen war. Aber der Reihe nach:
Besonders gut hat mir gefallen, dass sich Dan Wells zu Beginn nicht mit Nebensächlichkeiten aufhält, sondern den Leser gleich ins Geschehen hineinwirft. Man lernt die Figuren kennen, während sie sich gerade in einem "Spiel" befinden. Der Anfang ist spannend und macht Lust auf mehr, nämlich auf alles, was sich der Autor wohl noch für seine Figuren ausgedacht hat.
Die Geschichte kann mit einem richtig guten Plot punkten, die Umsetzung hingegen empfand ich als schwach. Dan Wells hält sich mehr mit der Technik und den dazu passenden Begriffen auf, als mir lieb war. Hier noch ein Detail, dort noch eine Ausschmückung. Hier wäre weniger mehr gewesen. Insbesonders, weil er dadurch seine Protagonisten aus den Augen verloren hat. Gerade bei ihnen hätte ich mir mehr Informationen gewünscht. Dadurch, dass diese ausblieben, oder er nicht genug Farbe für diese verwendet hat, blieben sie mir das gesamte Buch über absolut fremd. Aber das ist leider noch  nicht alles.

»"So definierst du Glück?", fragte Marisa. "Es reicht, dass du lebst und dass dein Leben unkompliziert verläuft?" [...] "Ich definiere Glück als das Angebot der richtigen Möglichkeiten. Als die Fähigkeit, etwas zu erreichen."«
Zitat aus: "Bluescreen"

Eine der Protagonisten spricht ständig Spanisch. So wird hier mit der Fremdsprache um sich geworfen und dort ebenfalls noch mal. Weder gibt es ein paar Sätze danach eine "Auflösung", was sie gerade gesagt hat, noch ein Glossar am Ende des Buches, so dass der Leser mal nachschlagen kann, um was es sich handelt. Gerade die Szenen, in denen in Spanisch gesprochen wurde, haben mich immer wieder aus der Geschichte befördert, dabei kann diese mit einem guten Grundgedanken punkten: Ist es heutzutage doch weit verbreitet, dass wir immer öfter und immer länger online sein "müssen" und wir schon in Schnappatmung ausbrechen, ist dies mal nicht möglich. Dan Wells hat versucht, diese Thematik in "Bluescreen" mit einzubringen, ohne jedoch den typisch erhobenen Zeigefinger dazu benutzen. Zum Teil ist ihm dies sogar gelungen, denn am Ende der Geschichte habe ich tatsächlich drüber nachdenken müssen, wie es wohl wäre, würden wir uns wirklich in einer solchen Welt befinden. Das Setting dieser ist voller Technik und natürlich auch voll online. Dan Wells schaffte es mich zum Nachdenken zu bringen, aber eher wegen des Plots, als wegen dem Gesamtpaket. Leider empfand ich dieses nämlich eher langweilig als spannend und war letztendlich froh, als ich das Buch zu Ende gelesen hatte.

Fazit:
Positiv an "Bluescreen" ist vor allen Dingen der Plot. Wäre dieser gut umgesetzt worden, wäre ich ganz entzückt gewesen. Aufgrund fehlender Spannung und zu blasser Charaktere war ich froh, als ich die Geschichte fertig gelesen hatte. Die vielen technischen Begriffe taten dazu ihr Übriges. Aus diesem Grund werde ich die Reihe auch nicht weiter fortsetzen.
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