Rezension

Langweilig. Gähn.

Dark Canopy - Jennifer Benkau

Dark Canopy
von Jennifer Benkau

Bewertet mit 2 Sternen

Eye-Candy: 
Gibt es ein hässlicheres Cover? Soll mich dieses undefinierbare Etwas, was wohl "Dark Canopy" symbolisieren soll, nun ansprechen? Falls die Antwort ja lautet, dann sorry, aber ich hasse dieses Cover.

Inhalt: 
Der Inhalt dieser Dystopie ist verwirrend. Es geht um Menschen, die eine Art Übermensch erschaffen haben, damit diese Übermenschen – Percents werden sie genannt – im Krieg kämpfen können. (Die Percents wurden künstlich erzeugt und es gibt nur männliche Percents.) Irgendwann reicht es den unterdrückten Übermenschen und sie entschließen sich dazu, den Spieß umzudrehen. Wieso auch nicht? Schließlich sind sie stärker und robuster als Menschen. Sie erschaffen die Dark Canopy, sodass die Sonne abgedunkelt wird. Denn die einzige Schwachstelle, die die Percents haben, ist das Sonnenlicht, welches ihre empfindliche Haut von den Knochen brennen lässt.
Menschen, die in der Stadt leben, müssen sich der Herrschaft der Percents beugen. Sie werden erniedrigt und schlecht behandelt, denn die Percents sind auf Rache aus. Es werden viele schreckliche Dinge den Menschen angetan, mit der Begründung, dass die Menschen ja auch die Percents schlecht behandelt hätten (Logik? Fehlanzeige) Andere Menschen wollen sich das nicht bieten lassen und fliehen aus der Stadt. In Clans zusammengeschlossen leben sie in der Wildnis und versuchen sich Stück für Stück ein eigenes und besseres Leben ohne Percents zu erschaffen.
Gleich mehr zum Inhalt und der Haupthandlung.

Meine Meinung:
Der Dreh- und Angelpunkt ist das Chivvy, ein Fest, an dem die Percents Menschen jagen. Derjenige, dessen Mensch nicht gefasst wird, gewinnt und bekommt einen hohen Posten in ihrer Gesellschaft.
Hört sich merkwürdig und bizarr an? Ist es auch.

Joy (der Name bedeutet ironischerweise Freude, eigentlich sollte man sie Egoistisches Miststück nennen) lebt in einem der Clans. Sie ist irgendwie mit ihrem besten Freund zusammen, der der Sohn des Clananführers ist. Aus ihrer Sicht (Ich-Perspektive) und aus der Sicht des besten Freundes, Matthial (Persönliche Perspektive), wird die Geschichte erzählt.

Joy, die Freudige, hat mir keine Lesefreude bereiten können. Sie war mir so unglaublich unsympathisch, dass ich sie gehasst habe. Warum ich sie hasse? Weil sie berechenbar ist, weil sie alles tun würde, um jemanden zu manipullieren. Nachdem Neél und sie zusammenkommen, wie könnte es anders sein?, scheut sie nicht davor zurück auch ihn zu manipulieren und für ihre Zwecke auszunutzen.

Matthials Perspektive war saulangweilig. Puh. Mehr sage ich nicht dazu, denn das wäre langweilig.
Es reicht, zu sagen, dass er wie ein liebeskranker Welpe um Joy herumspringt und das, obwohl sie den auch nur benutzt und das nicht gerade verheimlicht. Der Junge ist total dumm und blickt nicht durch.

Neél, der Percent, muss Joy zu seinem Soldaten ausbilden, damit sie für ihn bei dem Chivvy mitmacht und gewinnt. Dabei verlieben sie sich ineinander. Während Neéls Gefühle so aufrichtig waren und seine kühle, beherrschte Art immer mehr weggebröselt ist, konnte ich richtig gut mit ihm mitfühlen. Er ist der einzige interessante Charakter im ganzen Buch und dabei wird ihm noch nicht einmal Erzählraum gelassen.

Das Love Interesst ist zum Teil sehr gut und zum Teil sehr schlecht. Wie gesagt, Neéls Gefühle und Motivationen sind gut ausgearbeitet, er verändert sich durch seine Liebe zu Joy. Dabei ist unsere Joy so umgänglich wie ein Klotz am Bein. Sie ist so liebenswert wie ein Stachelschwein und dennoch, verliebt er sich in sie. Warum? Nur weil sie Zeit miteinander verbringen? Ich konnte einfach nicht verstehen, was Neél an der Trantüte finden sollte.

Mit 528 Seiten ist das Buch ein dicker Schinken. Dabei hätte man gut bis zu 150 Seiten kürzen können, denn immer und immer wieder gibt es Wiederholungen. Neél trainiert Joy, sie streiten sich, Joy ist merkwürdig und sorgt sich um ihre Freunde und plant ihre Flucht. Neél trainiert Joy, sie streiten sich, Joy ist merkwürdig und sorgt sich um ihre Freunde und plant ihre Flucht. Neél trainiert Joy, sie streiten sich, Joy ist merkwürdig und sorgt sich um ihre Freunde und plant ihre Flucht.
Neél trainiert Joy, sie streiten sich, Joy ist merkwürdig und sorgt sich um ihre Freunde und plant ihre Flucht. 
Jap, richtig, ich habe den Satz kopiert und hinzugefügt und das einige Male. So kam es mir auch beim Lesen des Buches vor, als würde ich ständig die selbe Szene lesen.

Die Schreibweise der Autorin ist toll. Sehr flüssig und angenehm zu lesen. Hier hat mich gestört, dass sie sich immer wieder in Beschreibungen verliert. Das verlängert natürlich auch unnötigerweise die Handlung.

Bewertung:
Das Buch war für mich wie ein Griff ins Klo. Auf den zweiten Teil werde ich verzichten und mir die Zeit für spannendere Bücher aufsparen!