Rezension

Langweilig, langatmig, sich im Kreise drehend

Die Geschichte des verlorenen Kindes - Elena Ferrante

Die Geschichte des verlorenen Kindes
von Elena Ferrante

Bewertet mit 3 Sternen

Nun ist sie zu Ende, die Geschichte einer seltsamen, für mich schwer zu verstehenden Freundschaft von Kindheit an zwischen Lila und Elena aus einem Viertel in Neapel, in dem die Camorra in Person der Solara-Familie das Sagen hat. So richtig habe ich nie begriffen, was diese Freundschaft ausmacht, was sie zusammenhält, was immer wieder die eine die Nähe der anderen suchen lässt.

Lila ist nie wirklich aus dem 'Rione' weggegangen, Elena ist zeitweise zurückgekehrt. Lila ist die Unnahbare, die nie wirklich etwas von sich preisgibt, Elena ist diejenige, die immer wieder zwischen Zweifel an sich selbst und Selbstvertrauen hin und her schwankt.

600 Seiten in diesem Band (dazu noch Band 1-3), das finde ich zu viel, zu langatmig geschrieben. Immer wieder lässt Elena ihre Gedanken um die gleichen Probleme kreisen. Dann wieder sind ein paar Jahre in wenigen Sätzen zusammengefasst. Was ich vermisst habe, was mir in Band 1 so gut gefallen hat: die Atmosphäre in Neapel, die hier so wenig zum Tragen kam.

Alles in allem: mir hat nur Band 1 so richtig gefallen, die anderen weniger. Diesen letzten habe ich nur der Vollständigkeit halber gelesen.