Rezension

Langweilig und monoton bis zu letzten Seite

Rekorder - John Darnielle

Rekorder
von John Darnielle

Bewertet mit 1 Sternen

Inhalt
Eigentlich läuft Jeremys Alltag in der Videothek immer gleich ab, doch das ändert sich, als ihn eines Tages die Lehrerin Stephanie darauf aufmerksam macht, dass auf einem Video ein seltsamer Ausschnitt zu finden ist, der nicht zum Film gehört. Schließlich tauchen immer mehr solch manipulierter Filme auf und Jeremy redet mit seiner Chefin darüber. Sie verspricht sich darum zu kümmern. Doch je mehr Sarah Jane sich mit den Ausschnitten beschäftigt, desto abwesender wird sie auf der Arbeit, bis sie sich kaum noch sehen lässt. Obwohl Jeremy nichts damit zu tun haben will, trifft er sich immer wieder mit Stephanie um über die verstörenden Bilder zu reden. Irgendwann bleibt ihm auch keine Wahl mehr, als tiefer zu graben, um endlich alles zu erfahren.

Meine Meinung
Einst waren Videotheken der Ort, wo man seinen Lieblingsfilm oder den neuen Blockbuster ausleihen konnte, heute sind solche Läden so gut wie verschwunden. Dass ausgerechnet ein solcher Ort als Schauplatz der Handlung ausgewählt wurde, klang einfach sehr verlockend, schließlich dürften solche Manipulationen mit den heutigen DVDs unmöglich sein.

Wir befinden uns hier in einer Kleinstadt in Iowa im Jahr 2000. Jeremy Heldt ist 22 und arbeitet in einem “Video Hut”. Der Job ist recht langweilig und bietet jeden Tag den gleichen Ablauf, aber etwas anderes will er momentan nicht suchen. Er lebt bei seinem Vater und hat eigentlich keine Ambitionen an die Zukunft. 
Eines Tages bemerkt eine Kundin etwas Seltsames auf einer Videokassette und macht ihn darauf aufmerksam. Auch er sieht sich diese verstörenden Ausschnitte an, doch wirklich mehr über sie erfahren will er nicht. Seine Chefin, Sarah Jane, und jene Kundin, die Lehrerin Stephanie, hingegen schon. Sie studieren diese regelrecht und damit beginnt sich alles zu verändern.

Klingt doch eigentlich ganz interessant. Erschreckenden und seltsame Videoabschnitte in Filmen, ein Geheimnis und die Suche nach der Wahrheit. Davon habe ich mich jedenfalls anlocken lassen. Allerdings muss ich sagen, dass ich unfassbar enttäuscht wurde.

Ich habe mich unglaublich gelangweilt! Die Handlung hat sich gezogen wie Gummi, es gab keine Spannung, ja nicht mal minimale Höhepunkte. Ich habe ich durch die Seiten gequält, in der Hoffnung, doch noch etwas Interessantes zu finden. Vergeblich! Es hat sich manchmal angefüllt, als ob man den Regen beobachten würde, in schwarzweiß. (Wahrscheinlich wäre dies sogar spannender.) Das Ganze war so monoton und zum Gähnen, dass ich nicht verstehen, warum ich es nicht abgebrochen habe.

Die Handlung ist hier in vier Abschnitte unterteilt, die auf verschiedenen Zeitebenen stattfinden. Zwei Abschnitte sind in der Zeit der Videofunde, einer spielt Jahre davor und einer danach. Diese Verteilung sorgt für Verwirrung, da man erstmal keine Verbindung findet, erst nach und nach wird eine erkennbar. Doch selbst diese Verbindung hat für mich nicht wirklich Sinn ergeben. Damit sollen irgendwie die Filmschnipsel erklärt werden, was in meinen Augen schwachsinnig ist. Ich habe verstanden, was die Absicht hinter den Schnipseln war, aber die Idee dahinter habe ich nicht wirklich durchschauen können. Mir ist nämlich nicht klar geworden, wie die Person, an die die Bilder gerichtet sind, aus ihnen schlau werden und deren Absicht erkennen soll. Wie?

Der Klappentext suggeriert, dass Jeremy der Protagonist der Geschichte sein soll, aber eigentlich ist seine Rolle eher nebensächlich. Es gibt keinen wahren Protagonisten, nur ein Charakter taucht immer wieder auf, ohne jedoch wirklich die Hauptrolle zu übernehmen.

Je mehr ich über diese Geschichte nachdenke, desto enttäuschter werde ich. Vor allem finde ich aber den hohen Preis für dieses Buch übertrieben, bietet der Inhalt ja nicht einmal Unterhaltung. Nun ja, dies ist ja nur meine Meinung zu diesem Roman, was nicht heißt, dass alle Leser so empfinden. Vielleicht hat der ein oder andere etwas zwischen den Zeilen entdeckt, das mir verborgen blieb.

Fazit
Dieses Buch war eine Enttäuschung. Die Charaktere hatten null Tiefe, Spannung suchte man hier vergeblich und auch der Sinn des Ganzen war irgendwie verloren gegangen. Was nach einer interessanten Geschichte um mysteriöse Bildabschnitte in Filmkassetten klang, bot nur eine grauen und monotone Handlung, die des Lesens nicht wert war.