Rezension

Langweilige Aufgaben, klischeehafte Charaktere und eine sich nicht entscheidende, nervige Protagonistin

NERVE - Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen - Jeanne Ryan

NERVE - Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen
von Jeanne Ryan

Bewertet mit 1 Sternen

Erster Satz

Drei Tage hatte sie warten müssen, bis um vier Uhr am Sonntagmorgen endlich auch die letzten Beobachter abgezogen waren.

Meinung

Hinter dem Vorhang und im Schatten ihrer besten Freundin Sydney, arbeitet Vee am Theatherstück ihrer Schule mit. Das schüchterne Mädchen schneidert und schminkt die Schauspieler, während sie den männlichen Hauptdarsteller anhimmelt. Doof nur, dass dieser auf ihre beliebte Freundin steht. Genug von ihrem Image als unsichtbares Mauerblümchen kommt ihr das neue Internetspiel Nerve gerade recht. Vee sieht ihre Chance und meistert eine der von Nerve gestellten Challenges, wodurch sie die Aufmerksamkeit vieler Zuschauer auf sich zieht. Von den teuren Preisen geködert, taucht Vee, zusammen mit ihrem Spielpartner Ian, immer tiefer in Nerve ein.

Nach einem kurzen Prolog beginnt die Geschichte kurz bevor Vee ihre erste Challenge antritt. Sie selbst leitet uns durchs Geschehen und teilt ihre Überlegungen mit uns. Der Schreibstil war angenehm. Der Klappentext vom Buch verspricht spannende und gefährliche Challenges, dabei sind die meisten Aufgaben eher unspektakulär und mehr wie Aufgaben aus dem Partyspiel Wahrheit oder Pflicht.

Charaktere

Zu den „Wahrheit und Pflicht“ Aufgaben gibt es auch viele passende Charaktere. Für das Spiel musste Vee eine App downloaden, welche bestimmte Anrufe und Nachrichten blockt und alle ihre Benutzerkonten gehackt hat. Sie macht sich darum aber herzlich wenig Gedanken und spielt dabei mit. Naiv und begriffsstutzig trifft gut auf sie zu, aber auch wankelmütig. Erst hat sie Bedenken, ob sie sich überhaupt traut, dann macht ihre Moral ihr vor jeder Challenge einen Strich durch die Rechnung, bevor sie sich dann doch von den teuren Preisen dazu überreden lässt, noch eine Challenge zu tun.

Über ihren Spielpartner Ian lernt man nicht gerade viel kennen. Seine Hintergrundgeschichte wird immer mal wieder durch seine zu gewinnenden Preise angekratzt, doch selbst bis zum Schluss nicht erzählt. Es wirkt als hätte man ihm etwas Interessantes, mysteriöses, aber auch verletzliches verpassen wollen. Aber leider war alles viel zu wage, als dass es wissenswert wurde. Er und Vee „verlieben“ sich in nur ein paar Stunden, obwohl sie sich nicht kennen. Unrealistisch und krampfhaft, ja sogar etwas verzweifelt kommt dies aus Vees Sicht rüber.

Fazit

Langweilige Aufgaben, klischeehafte Charaktere und eine sich nicht entscheidende, nervige Protagonistin. 1 Stern