Rezension

Langweilige Ego-Aufwertung

Romeo oder Julia - Gerhard Falkner

Romeo oder Julia
von Gerhard Falkner

Bewertet mit 2 Sternen

Die Beschreibung des Romans klang für mich ganz reizvoll: Auf den ersten Blick unerklärliche Geschehnisse, final beendet mit dem Tod einer Frau. Da hab ich mir natürlich erhofft, dass der Protagonist auf spannende Weise versucht, hinter des Rätsels Lösung zu kommen und für alles logische Erklärungen zu finden.

Leider verläuft sich der Autor auf der Suche nach der mysteriösen Stalkerin in seinem Roman schwerpunktmäßig in Beschreibungen seiner letzten Reisen, wer da mit wem über was sprach oder mit wem schlief, welcher Alkohol konsumiert wurde  und lauter andere, wirklich uninteressante Fakten, welche selbst für ein Tagebuch eindeutig zuviel des Guten gewesen wären. Durchzogen wird diese Auflistung uninteressanter Erlebnisse von Erinnerungen des Protagonisten, welche mich nun auch nicht grad vom Hocker rissen. Vielmehr hatte ich beim Lesen den Verdacht, da wolle jemand sein Ego aufpolieren durch die Hinweise, wieviel er doch wisse, welche Alkoholmengen er konsumiere und wie attraktiv er auf das andere Geschlecht wirke.

In völligem Kontrast zu dieser doch recht langatmigen und für meinen Geschmack langweiligen Geschichte steht der ausdrucksstarke Schreibstil des Autors mit tiefgründigen Formulierungen, in denen mehr Information zu entdecken ist als es auf den ersten Blick scheint.

Dieses Buch gehört für mich leider eindeutig in die Kategorie der Bücher, bei denen ich mich ärgere, soviel Geld und Zeit dafür investiert zu haben.