Rezension

Lauf

Laufen - Isabel Bogdan

Laufen
von Isabel Bogdan

Bewertet mit 3.5 Sternen

Wie sicherlich viele andere Leser habe auch ich vor einiger Zeit "Der Pfau" von Isabel Bogdan gelesen und war nun ganz gespannt auf ihr neues Werk. Vor allem, da überall betont wird, dass dieses ganz anders sei. Und das ist es.
Erzählt wird die Geschichte in der Form des inneren Monologs. Eine Frau läuft, sie fragt sich, warum sie überhaupt damit aufgehört hat vor Jahren. Und warum es ihr nun so schwer fällt, dabei ist sie doch gerade erst losgelaufen. Bis zur nächsten Ampel, eine halbe Stunde muss doch zu schaffen sein. Nein, vielleicht reichen doch zwanzig Minuten. Aber warum ist sie denn nun schon außer Puste? Ich konnte mich da nicht so hineinversetzen, da ich nie gerne gejoggt bin, aber ich habe es dann verglichen mit den Bahnen, die ich im Schwimmbad schwimme und mich da auch immer innerlich anfeuer und auch meine Gedanken frei bekomme. Aber das funktioniert nur, wenn man Routine hat. Diese Frau hat einen großen Verlust erlitten. Hat den Schritt gewagt, die Handynummer zu löschen, unter der sie eh niemanden mehr erreichen kann. Schritt für Schritt bewältigt sie ihre Trauer ein wenig mehr und nimmt den Leser mit auf die Reise. Manchmal ist es eher monoton, aber das erinnert dann wiederum gut an die Monotonie des Laufens, die Gedanken fließen nur so dahin. Interessant, aber ganz anders.