Rezension

Lauter tolle Gedanken, die mitten auf der Zwölf landen

Haltestellenprosa -

Haltestellenprosa
von Jan C. Behmann

Bewertet mit 5 Sternen

In "Haltestellenprosa" sind viele kurze Texte verschiedener Genres enthalten. Jan C. Behmann schreibt, dass er Geschichten auf wenigen Seiten erzählen möchte. Er liebt die Verdichtung und damit Aufladung eines Textes, die eine Verkürzung auf wenige Zeilen oder Seiten möglich macht. Das gelingt ihm in grandioser Weise. Man sollte dieses Buch vielleicht nicht hintereinander weg lesen. Die Haltestellen zwischen den Texten geben Raum für einen sehr angenehmen Nachhall im Innern des Lesers. Der vorher verdichtete Inhalt kann sich dann nämlich wieder entpacken und ausbreiten. Die Geschichten der etwas depressiv-sarkastischen Romanfigur Reuter und der in ein anderes Romanuniversum gehörende imaginäre Reitmayr machen Appetit auf mehr. Sehr lustig finde ich auch die Musiktipps, die gelegentlich für das Lesen des einen oder anderen Textes angeboten werden. Die meisten Texte sind allerdings weniger humorig, weil allzunah an der Realität. Ich hatte große Freude beim Lesen!