Rezension

Lava hat auch mich verzaubert

Lava und ich
von Jay Kopelman Melinda Roth

Inhalt:

Ein furchtbarer Krieg, ein Soldat und ein Welpe namens Lava. Inmitten der schrecklichen, verstörenden Geschehnissen im Irak rettet eine Gruppe amerikanischer Marines einen hilflosen Welpen vor dem sicheren Tod. Leutnant Jay Kopelman lässt den kleinen Hund zunächst nur in seinen Schlafsack, doch schnell tobt sich der kleine Wirbelwind auch mitten ins Herz des Soldaten. Lava konfrontiert den Mann mit verdrängten Gefühlen und gibt ihm so im Angesicht des Krieges ein Stück seiner Menschlichkeit zurück. Eine aufwühlende Geschichte mit zeitgeschichtlich aktuellem Hintergrund.

 

 

In einem verlassenen Gebäude in Falludschah/Irak finden Mitglieder der sogenannten Lava Dogs (First Battalion, Third Marines) kleinen Welpen. Die Männer sind sofort hin und weg von diesem kleinen Kerlchen. Lava, wie sie ihn schließlich nennen, bringt sämtliche furchtlose, mutige Männer zum Schmelzen.

 

"Ich bin schockiert, in den Stimmen meiner Kameraden einen seltsamen, nebulösen Klang zu hören, in ihren Augen einen seltsamen, nebulösen Blick zu sehen und seltsame, nebulöse Worte zu vernehmen, die vorzugsweise auf -li enden: Hattu lauter Juckflöhli gehabt, als wir dich gefunden haben, gell? Jetzt bittu unser tapferes kleines Burschili. Bittu unser tapferes kleines Burschili, na? Du bist unser tapferes kleines Burschili jawoll."

 

 

Die Soldaten kümmern sich um Lava, füttern und spielen mit ihm. Es lenkt sie von den Grausamkeiten ab, die sie tagtäglich zu Gesicht bekommen. Es geht mal nicht darum ein Leben auszulöschen, sondern ein Leben zu erhalten. Doch was die Männer da tun, ist strikt gegen die Vorschriften. Und das weiß auch Jay Kopelmann.

 

"Zu den unter General Order 1-A für Angehörige des Militärdienstes verbotenen Tätigkeiten gehört, jedwelche domestizierten oder wilden Tiere als Haustiere oder Maskottchen zu halten, sich um sie zu kümmern oder sie zu füttern."

 

 

Schließlich haben die Soldaten eine Aufgabe und auf die sollen sie sich 100 Prozent konzentrieren. Doch keiner der Männer möchte, dass Lava das gleiche Schicksal, was anderen streunenden Hunden ereilt, widerfährt. Diese werden getötet. Also verstecken Jay und seine Kameraden Lava damit niemand von dessen Existenz erfährt. 

Aber was soll mit dem Racker passieren, wenn Jay das Land wieder verlässt? So beschließt Jay Lava außer Landes und in die USA zu bringen. Doch dies ist ein schwieriges Unterfangen. 

 

Er muss Lava impfen lassen und benötigt ein Gesundheitszeugnis. Dieses zu beschaffen ist allerdings alles anderes als einfach. Es kommen viele Schwierigkeiten auf Jay zu, der alles in seiner Macht stehende tut, um Lava zu retten.

 

Jay Kopelman erzählt von seiner ersten Begegnung mit Lava, seinen Erlebnissen im Krieg und seinem unermüdlichen Kampf einen kleinen Welpen sein Leben zu schenken. 

Die Schilderungen gehen unter die Haut. Man erfährt viel über den Krieg im Irak, bei dem so viele Menschen ihr Leben gelassen haben.

 

Ich bewundere diese Menschen, die ihr Leben riskiert haben, um Lava außer Landes zu bringen. Sie haben sehr viel auf sich genommen, Regeln gebrochen und damit ein Lebewesen vor dem sicheren Tod bewahrt.

 

"... Stattdessen zeigten sie, indem sie sich um Lava kümmerten, dass es selbst in der Hölle, zu der Falludschah wurde, wichtiger war, Menschlichkeit zu beweisen."

 

 

Das Buch hat mich sehr bewegt. Ich habe mit Jay gelitten und so sehr gehofft und gebangt, dass Lava gerettet werden kann. Ich habe beim Lesen mehr als ein Tränchen verdrückt, weil es mich so berührt.

 

Ein tolles Buch, was ich jedem Tierfreund wärmstens empfehlen kann!

 

"Warum habe ich meine Zeit nicht damit zugebracht, Menschen zu helfen statt einem Hund? Ich weiß es nicht,  und es ist mir auch egal. Wenigstens habe ich etwas gerettet."