Rezension

Laymon at its best

Die Familie - Richard Laymon

Die Familie
von Richard Laymon

Bewertet mit 4 Sternen

Das Mordock Cave Hotel liegt eigentlich ganz idyllisch in den Wäldern und lockt seine Gäste mit dem dazugehörigen Höhlenlabyrinth. Doch für eine Ausflugsgruppe wird die Tour zum Horror. In der komplett lichtlosen Höhle fällt der Strom aus und die 30-köpfige Gruppe sitz im Dunklen. Der einzige Ausweg, die Lifte ins Hotel, sind ausgefallen und stürzen sogar ab. Die Situation schein aussichtslos und doch gibt es noch einen zweiten Ausgang - durch Elys Grab.

Elys war die Frau des alten Hotelbesitzers und soll bei einer Wanderung durch die Höhlen in einen Spalt abgestürzt sein und ist gestorben. Um andere Personen vor diesem Schicksal zu bewahren wurde dieser Teil der Höhle zugemauert und ist nicht mehr betretbar. Doch dahinter liegt der rettende natürliche Ausgang aus den Höhlen.
Ein kleiner Teil der Gruppe macht sich auf den Weg die alten Mauern niederzureißen, doch keiner hat damit gerechnet was sich hinter der Mauer befindet. Etwas, dass nur eines will - Blut!

Richard Laymon ist ein Beherrscher des klassischen Horrors. Das Spiel mit den natürlichen Ängsten von Dunkelheit und eingeschlossen sein in einer ausweglosen Höhle wird wahrscheinlich jedem ein bisschen die Gänsehaut den Rücken herunter laufen lassen. Das dazu dann noch etwas verrücktes, verborgenes und brutales dazustößt macht die Situation nicht besser. Ein blinder Kampf ums Überleben und keiner weiß wann die Rettung kommt. 

Was einem beim Lesen wirklich schwer fällt ist das Buch wegzulegen, da man in dieser Situation einfach nicht gefangen bleiben will.

An sich wirklich ein klassischer Horror - gespickt mit einer zweiten kleineren Handlungsgeschichte, die erst überhaupt zu dem unbekannten Horror in Elys-Grab führen konnte. Und ich muss sagen, diese Geschichte hätte mich tatsächlich einen Ticken mehr interessiert. Denn hierbei geht es um Mordock, den Besitzer des Hotels, und seinen "kranken" Sohn. In dieser Familie scheint es in den Genen zu liegen, dass die Herren der Schöpfung besonderen Gefallen an brutalen sexuellen Handlungen mit den attraktiven und alleinstehenden weiblichen Gästen im Hotel haben. Diese Geschichte zeigt neben dem klassischen Horror von Dunkelheit und Enge, dass Laymon auch perfekt mit dem psychische Horror spielen kann. Darum fällt dieser Teil für meinen Geschmack leider etwas zu kurz aus.

Ansonsten wirklich Horror den man sich nicht entgehen lassen sollte. Der nächste Laymond-Roman wartet schon garantiert auf mich :)