Rezension

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Leben im Jahr 2191

Die Reinsten - Thore D. Hansen

Die Reinsten
von Thore D. Hansen

Zukunftsausblick, der aber aufgrund der blassen Charaktere keine Bindung zu ihnen aufbauen lässt

Der Science-Fiction Roman spielt in Jahr 2191: Durch eine Umweltkatastrophe und den darauffolgenden Ausschreitungen hätte sich die Menschheit beinahe selbst ausgerottet. Um dies in Zukunft zu verhindert, wurde eine künstliche Intelligenz namens Askit erschaffen. Deren Erschaffer, die Gründer, haben nun ein soziales System erschaffen, in denen jeder Mensch eine zugeteilte Aufgabe zu erfüllen hat, um den Fortbestand der Menschheit weiter zu erhalten.

Die „Elite“ dieser Hierarchie, die Reinsten, besitzen außergewöhnliche Fertigkeiten, mit denen es in naher Zukunft gelingen soll, den Planeten auf den Zustand vor der Katastrophe zurückzuführen. Um ein Reinster werden zu müssen, muss man bestimmte Fähigkeiten in sozialer, rationaler und IQ technischer Hinsicht besitzen.

Dazu gibt es eigene Rituale, damit die KI die „“Reinsten“ bestimmen kann. Eve Legrand und ihr Freund, Thyron, stehen kurz vor dem Abschluss des Rituals. Unerwarteterweise wird Eve jedoch verstoßen: Sie muss die Hauptstadt verlassen und wird in eine der Außenkolonien verstoßen. Dort wird sie mit einer unerwarteten Wahrheit konfrontiert. Eine Lüge aus Eves Vergangenheit wartet darauf gelüftet zu werden und alles steuert auf einen großen Konflikt zu …

Mir hat das Buch gut gefallen. Zu Beginn war ich irritiert, da sich die Protagonistin immer wieder Gedanken zu sich selbst und ihrem Umfeld stellt. Da werden manchmal vier Fragen hintereinander gestellt, was mir zu Beginn den Lesefluss störte. Jedoch hatte ich mich nach der Hälfte des Buches daran gewöhnt.

Sehr schön finde ich, wie immer wieder auf die Gründung der K.I eingegangen wird: Diese wurde geschaffen, um eine Kontrollinstanz zu schaffen, nachdem die Menschen die Erde an den Ruin des Machbaren geführt haben. Die Menschen können mit ihr kommunizieren. Diese Abschnitte fand ich am spannendsten, da der Autor es schafft, die kühle Präzision einer Maschine plastisch darzustellen.

Die Kernbotschaft des Buches war wirklich toll herausgearbeitet.

Weniger gefiel mir das Worldbuilding, obwohl ich glaube, dass es an meiner mangelnden Imaginationsfähigkeit liegt. Ich war nicht immer in der Lage, mir die Welt vorzustellen, da die Beschreibungen in meinen Augen zu vage blieben.

Das Buch wird allen gefallen, die eine ausgefeilte K.I begleiten wollen und erfahren möchten, wohin sich unsere Welt entwickeln könnte. Genug Anzeichen dazu liefert unsere reale Welt ja dafür.