Rezension

Leben ohne Wasser

Die Geschichte des Wassers
von Maja Lunde

Das Buch erzählt die Geschichte des Wassers anhand von zwei Familienschicksalen. 

Zum einen geht es im Jahr 2017 um die 70-jährige Umweltaktivistin Signe, die sich mit ihrem Segelboot auf die Reise macht von Norwegen nach Frankreich. Dort will sie die Liebe ihres Lebens zur Rede stellen. 

Die zweite Geschichte dreht sich um den jungen Vater Daniel, der mit seiner Tochter Lou während einer Dürre im Jahr 2041 gezwungen wird, seine Heimat in Südfrankreich zu verlassen und dabei von seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn getrennt wird. Sie ziehen hoffnungsvoll Richtung Norden, denn da soll es noch Wasser geben. Während des Aufenthalts in einem Lager entdecken sie ein Boot, das vor langer Zeit hier gestrandet ist - Signes Boot. 

Wie schon das Vorgängerbuch "Die Geschichte der Bienen" ist auch hier das Buch chronologisch aufgebaut, die Geschichten werden aber nicht nacheinander erzählt, sondern kapitelweise zeitgleich. Auch hier hat die Autorin wieder die Kapitel mit dem Namen gekennzeichnet, sogar innerhalb der Kapitel steht unten am Seitenende immer der jeweilige Name, um wen es gerade geht. So kommt man nicht durcheinander, wobei die Kapitel auch nicht so arg groß gehalten sind. Anfangs fand ich den Handlungsstrang von Signe etwas langweilig. Als jedoch Signe in die Vergangenheit abschweift und erzählt, was seit ihrer Kindheit im Fjord passiert ist, da war mein Interesse geweckt. Die Schilderungen, was die Menschen mit dem Wasserfall und dem Fluss anstellten, waren sehr realistisch, vor allem, weil dieser Handlungsstrang im Jahr 2017 angesiedelt ist. Man kann sich gut hineinversetzen und wenn man dann im weiteren Handlungsstrang aus dem Jahr 2041 den Spiegel für die Handlungen vorgehalten bekommt, ist das schon erschreckend. 

Mich hat der zweite Teil des Klima-Quartetts sehr gut unterhalten. Es ist ein klassisches Buch, welches eher zum Nachdenken anregt und daher nicht mit großartiger Spannung aufwarten kann. Es ist ein Buch der leiseren Töne und es wird nicht mit dem Finger auf Gut oder Böse gezeigt. Es macht darauf aufmerksam, dass wir uns Gedanken machen müssen, welche Folgen unser Handeln für Klima und Natur, für das Miteinander der Menschen und die kommenden Generationen haben können. Ich bin sehr darauf gespannt, um was es in den weiteren beiden Büchern gehen wird!

Kommentare

Susi kommentierte am 20. März 2018 um 15:08

danke, dass Du einen vorwarnst, dass es kein spannendes Buch ist. Da weiß ich eher, was ich erwarten kann und werde beim Lesen nicht enttäuscht.