Rezension

Lebendig begraben

Der Sarg - Arno Strobel

Der Sarg
von Arno Strobel

Bewertet mit 5 Sternen

Eva Rossmann ist Mitte 30 und eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Doch anstatt den Glamour zu Leben, führt sie ein sehr zurückgezogenes Leben. Tatsächlich hat sie nur eine einzige Freundin: Wiebke Pfeiffer. Dieser vertraut Eva voll und ganz und Wiebke macht sich große Sorgen um ihre Freundin, denn das sie etwas belastet, ist kaum zu übersehen. Tatsächlich leidet Eva unter schrecklichen Alpträumen, in denen sie fortwährend in einem Sarg erwacht - ohne die Möglichkeit sich zu befreien. Auf Anraten von Wiebke ist Eva bereit, denn sie ist mit den Nerven völlig am Ende, einen Psychiater aufzusuchen, denn neben den Alpträumen hat sie in letzter Zeit auch vermehrt Aussetzer. Während dieser Aussetzer fehlt ihr jegliche Erinnerung und sie kommt wieder zu sich, ohne zu wissen, wie sie an diesen Ort gekommen ist oder was sie soeben noch getan hat.

 

Derweil taucht in Köln eine Frauenleiche auf, welche lebendig in einem Sarg vergraben wurde. Der Täter spielt mit den Ermittlern, denn er gibt ihnen Hinweise, wo das Opfer zu finden ist, doch den Beamten ist es nicht gelungen, das Opfer lebend zu retten. Bernd Menkhoff und Jutta Reithöfer ermitteln unter Hochdruck, doch erst als sie die Identität des Opfers herausfinden, gelingt es ihnen, eine erste Spur zum Täter aufzunehmen.

 

Tatsächlich handelt es sich bei eben jenem Opfer um die Halbschwester Eva Rossmanns. Die beiden hatten keinen Kontakt. Natürlich ermittelt die Polizei umgehend im Umfeld der Toten, doch es ist offensichtlich, dass der Ehemann mit diesem Verbrechen nichts zu tun hat. Vielleicht kann die Halbschwester ja einen Hinweis geben. Bedauerlicherweise kann Eva den Ermittlern nicht weiterhelfen, doch Menkhoff ahnt, dass es eine Verbindung geben muss. Immerhin ist Eva eine erfolgreiche, wohlhabende Frau und wäre zudem ein leichteres Opfer gewesen. Welchen Grund gab es, die Schwester zu töten? Oder hat das alles gar nichts mit dieser irritierenden Frau zu tun? Derweil versucht eine andere Frau in Köln ihr Leben mehr schlecht als recht zu meistern, was gar nicht so einfach ist, denn sie ist dem Täter näher, als sonst irgendein Mensch auf dieser Erde ...

 

 

Lebendig begraben! Der Plot wurde spannend  und abwechslungsreich erarbeitet. Ich muss gestehen, es hat diesmal etwas länger gedauert, bis ich alle Zusammenhänge erfasst hatte, denn die Fäden sind so geschickt gesponnen, dass ich mich von ihnen gerne in die Irre habe führen lassen. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet. Protagonistin Eva mag in den Augen der Öffentlichkeit eine gestandene Frau in den 30ern sein, welche über ein großes Vermögen und nicht wenig Einfluss verfügt, doch schnell merkt der Leser, dass ihr Naturell eher unsicherer Natur ist und sie durch die ganze verfahrene Situation mit ihren überaus realistischen Alpträumen am Rande des Zusammenbruchs ist. Den Schreibstil empfand ich als fesselnd-beklemmend erarbeitet, sodass ich mich gar nicht mehr von dem Buch lösen konnte - ich musste einfach wissen, wie es ausgeht. Abschließend kann ich sagen, dass dieses Buch eines meiner liebsten des Autors ist und mir wirklich spannende Lesestunden bereitet hat.