Rezension

Lebendig und anspruchsvoll erzählt

Young Sherlock Holmes 01. Der Tod liegt in der Luft - Andrew Lane

Young Sherlock Holmes 01. Der Tod liegt in der Luft
von Andrew Lane

Bewertet mit 5 Sternen

Nicht nur für jugendliche Leser eine Entdeckung. Durchaus anspruchsvoll und dennoch locker geschrieben zieht es auch ältere Leser wie mich in den Bann.
Das Buch ist eine faszinierende Hommage an den größten Detektiv der Welt und dessen Schöpfer. Es führt uns Leser in das ausgehende 19. Jahrhundert in England und zu dem ersten Fall des erst vierzehnjährigen Sherlock Holmes. Der Autor Andrew Lane schreibt im typisch britischen Stil, mit einem Anflug von trockenem Humor. Er zeichnet ein akribisches Bild nicht nur der Charaktere und Stimmungen sondern auch der damaligen Zeit mit wunderbaren Detailbeschreibungen. 
Die Idee, dem noch unreifen aber cleveren Jungen einen Tutor in Gestalt Lehrers Amyus Crowes an die Seite zu stellen, erklärt dem Leser, wie der diagnostische Verstand des späteren Ermittlers geschult und gefördert wurde. Crowe kommt aus Übersee und wurde von Sherlocks Bruder Mycroft als Privatlehrer in den Ferien engagiert, was den jungen Sherlock zunächst nicht begeistert. Doch seine Vorurteile werden schnell zerschlagen. denn Crowe denkt unkonventionell und scharfsinnig. Kein Wunder, dass der Teenager von ihm einiges lernen kann. Außerdem hat sein Lehrer noch eine sehr hübsche Tochter, von der Sherlock beeindruckt ist.
Der plötzliche und unliebsame Aufenthalt auf dem Anwesen seiner Verwandten in den Sommerferien verändert das Leben des Jungen. Zunächst fühlt dieser sich einsam und abgelehnt. Dann trifft er auf den Gassenjungen Matty und schöpft wieder etwas Hoffnung, als dieser ihm von einem Vorfall berichtet, der sich später in der Nähe seines Ferienaufenthaltortes wiederholt:
In dem ländlichen Städtchen Farnham geschehen mysteriöse Todesfälle, deren Erscheinungsbild dem Auftauchen der Beulenpest ähneln. Doch dazu geschehen sie zu sehr vereinzelt und scheinbar unabhängig voneinander. Eine sich stets am Tatort befindliche Wolke, die sich auf geheimnisvolle Weise fortbewegt, scheint der Grund für all das zu sein. Zunächst aus Neugierde beginnt Sherlock, auf eigene Faust zu ermitteln. Matty wird ihm dabei ein treuer Gefährte. Immer tiefer geraten die Jungen in den Sog der Machenschaften eines geheimnisvollen Barons und seiner Bande, decken eine Verschwörung gegen das britische Empire auf und entkommen mehrmals aus Lebensgefahr. So ganz nebenbei findet Sherlock heraus, dass sein Lehrer gar nicht das ist, was er zu sein scheint. Mehr will ich aber nicht verraten! Alles in allem spannend und lebendig erzählt bis zum Ende. 
Das Buch hat mich an die vielen Abenteuerbücher meiner eigenen Jugend erinnert und ich habe es nach dem Lesen mit leiser Wehmut aus der Hand gelegt. Fünf Sterne von mir.