Rezension

Lebensgeschichte zweier ungleicher Frauen

Café Leben -

Café Leben
von Jo Leevers

Die Autorin Jo Leevers, erzählt in ihrem Debüt-Roman „Café Leben“, eine Geschichte über das Leben, das Loslassen und die befreiende Kraft der Vergebung, der zum Nachdenken einlädt.

Inhalt:
Zwei Frauen, zwei Schicksale – eine bewegende Botschaft

»Café Leben« ist ein außergewöhnlicher Roman über zwei Frauen aus zwei Generationen, die einander ihre Lebensgeschichte erzählen: kraftvoll, eindringlich und voller Hoffnung.

Die 32-jährige Henrietta Lockwood führt in London ein zurückgezogenes Leben mit ihrem Hund Dave. Schon früh hat sie eine Mauer zwischen sich und der Welt errichtet. Das verhilft ihr schließlich zu einem besonderen Job im Hospiz, bei dem man besser nicht ständig in Tränen ausbricht: Henrietta soll todkranken Menschen dabei helfen, die Geschichte ihres Lebens für die Nachwelt aufzuschreiben.

Schon bei den ersten Gesprächen mit ihrer Klientin Annie merkt Henrietta, dass die 66-jährige Krebspatientin schlimmen Erinnerungen ausweicht. Ohne die wird ihre Geschichte jedoch nie vollständig sein, und das kann Henrietta nicht hinnehmen. Sie versucht auf eigene Faust herauszufinden, was Annies Schwester vor 46 Jahren zugestoßen ist.

Doch um Annie dazu zu bringen, alle Puzzleteile offenzulegen, muss Henrietta etwas tun, was sie noch nie zuvor getan hat: ihre eigene Geschichte erzählen.

Ergreifend, ohne rührselig zu werden, schreibt die britische Autorin Jo Leevers über Leben und Tod, über das Erinnern und das Erzählen, das die Macht hat, alte Wunden zu heilen. Ein besonderer Roman, der noch lange nachhallt.

Meine Meinung:
Der Autorin gelingt es nach und nach mit ihrem flüssigen Schreibstil eine angenehme Spannung aufzubauen, die aber nicht bis zum Ende, hält.

Henrietta hat es nicht einfach im Leben, denn sie führt ein zurückgezogenes Leben mit ihrem Hund Dave und endlich bietet sich ihr die Chance, im Hospiz eine besondere Aufgabe zu übernehmen. Eine interessante Idee, todkranken Menschen zu helfen, ihre Lebensgeschichte für die Nachwelt aufzuschreiben. Ihre erste Klientin Annie, ist die krebskranke Annie Doyle. Annie ist 66 Jahre alt und beginnt, aus ihrem Leben zu erzählen. Ihre Ehe mit Terry, den sie mit 19 Jahren kurz nach dem Verschwinden ihrer Schwester heiratete, blieb kinderlos. Erst vor zwei Jahren hat sie ihren Mann durch einen tragischen Unfall verloren und gibt sich dabei sogar noch selbst die Schuld. Henrietta, kann den Schmerz von Annie nachvollziehen und wagt den Schritt, tiefer in deren Leben einzudringen.

Beide Frauen, freunden sich an und erzählen einander ihre Lebensgeschichte, während die todkranke Annie, Henrietta mitfühlend trösten kann. Man spürt, wie es in Henrietta arbeitet und sie sich bewusst aus den Fängen ihrer Eltern, befreit. Um Annie helfen zu können, begibt sich Henrietta auf die Suche nach der verlorenen Schwester. Henrietta wagt sich in die Welt hinaus und findet erstaunliches heraus …

Fazit:
Der Autorin ist es gelungen, mit ihrem ruhigen und flüssigen Schreibstil, die Lebensgeschichte der beiden ungleichen Frauen glaubwürdig zu erzählen. Schade fand ich nur, dass Annie viel zu früh gestorben ist um das ganze Ausmaß ihrer Lebensgeschichte, überhaupt begreifen zu können! Das ernste Thema dieses Debüt-Romans, fand ich durchaus interessant außer dem Ende und den fehlenden Emotionen.
Von mir 3 von 5 Sternen!