Rezension

Lebenslange Schuld

Halterberg -

Halterberg
von Mart Schreiber

Bewertet mit 4 Sternen

Gustav ist erfolgreicher Unternehmer und lebt mit einer Ärztin zusammen. Da seine Schwester bei ihrem neuen Mann auf Teneriffa lebt und sein älterer Bruder sich aufgrund seiner Arbeit als Geiger in einem Orchester nicht um die Mutter kümmert, geht er regelmäßig zu ihr ins Heim. Gustav tut das aus Pflichtgefühl, denn er hat keine guten Erinnerungen an seine Kindheit und seine Eltern.

Zunächst lebte die Familie in einer winzigen Kellerwohnung, dann zogen sie in ein Gemeindehaus in dem die Mutter als Hausbesorgerin tätig war. Als die Familie Murer, die sich trotz der Kinder einen Ford leisten können, einzieht, gibt es immer wieder Ärger. Da Gustav Mutter aus den Bergen kommt, fühlt sie sich nicht wohl und wird von den anderen ständig schikaniert. Gustav ist ein kluger Kopf, kann schon früh lesen und spart sich sein Geld durch Ministrieren zusammen. Auch er wird immer wieder von den Murer-Kindern gehänselt und traut sich nicht mehr auf den Halterberg, wo er gerne die Höhlen erforscht hat. Erst mit Beginn der Pubertät erwacht sein Interesse an Vera Murer, die seine Mutter als Hure bezeichnet. Doch dann ist Vera nach einem heftigen Gewitter plötzlich verschwunden und der Verdacht fällt auf Gustav.

Im Rückblick erfahren wir von Gustavs Kindheit und Jugend, die geprägt waren von Demütigungen und Boshaftigkeit. Als die alte Frau Murer dement und im Rollstuhl sitzend im Heim der Mutter auftaucht, fürchtet die Mutter um ihre Leben. Es wird nicht wirklich klar, ob Gustavs Vergangenheit wirklich so war, wie er es beschreibt, denn er hat weder Freunde noch vertraut er seiner Lebensgefährtin oder der Therapeutin zu erlange ging.

Die Geschichte wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit, baut aber keine besondere Spannung auf. Der Protagonist Gustav wird nicht sympathisch und ich hatte wenig Mitleid mit ihm.