Rezension

Lebenstragödie

Durch alle Zeiten - Helga Hammer

Durch alle Zeiten
von Helga Hammer

Sehr anschaulich beschreibt Helga Hammer die Lebensgeschichte von Elisabeth, die auf dem österreichischen Brandstätterhof versucht, glücklich zu werden. Abwechselnd wird in kurzen Kapiteln die Gegenwart und in Rückblenden die Lebensgeschichte seit Elisabeths Kindheit erzählt. So laufen die Handlungsstränge irgendwann zusammen und ergeben ein Gesamtbild und man versteht auch, warum sie bei ihrem gewalttätigen Mann Joseph bleibt. Bei den Schilderungen wird kein Blatt vor den Mund genommen und ich habe öfter mal den Atem anhalten müssen. Natürlich war ihr Leben nicht leicht und sie wollte es besser als die anderen haben. Aber ihr Verhalten fand ich ziemlich unverschämt und rücksichtslos. Sie ist doch sehr oft auf den Gefühlen anderer rumgetrampelt, da ist es nicht verwunderlich, dass sie auch Kontra bekam und viele Menschen böse auf sie waren. Aufgrund ihres Verhaltens verdient sie es einfach nicht, als schuldlos und nett dargestellt zu werden. Denn wer so lügt und betrügt, für den habe ich leider totales Unverständnis. Was ich sehr positiv fand, war der mitreißende Schreibstil der Autorin. Ich habe das Buch innerhalb eines Tages komplett durchgelesen gehabt, weil die Geschichte einfach fesselnd war und ich wissen wollte, wie sie endet. Interessant war auch, dass diese Geschichte teilweise auf eine reale Person zurückzuführen ist. 

Fazit: Eine sehr mitreißende und gut geschriebene Lebensgeschichte, einer nicht sehr sympathischen Protagonistin in der österreichischen Bergwelt. Der Autorin ist ihr Debüt gut gelungen!