Rezension

Lebenstraum

Das Tor zur Welt: Träume -

Das Tor zur Welt: Träume
von Miriam Georg

Bewertet mit 5 Sternen

Ava befindet sich auf dem Moorhof im Alten Land, getrennt von ihrer Familie träumt sie sich jeden Tag nach Amerika. 
Claire träumt auch, doch im Gegensatz zu Ava hatte sie einen besseren Start ins Leben. Denn sie ist reich und ihr einziges Problem: Magnus Godebrink hat noch immer nicht um ihre Hand angehalten. 
Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und um sie herum das Leben, das durch Cholera und die Hoffnung auf ein besseres Leben in Amerika geprägt ist. In der Auswandererstadt treffen die beiden das erste Mal aufeinander und verbindet sie. 

Das Tor zur Welt: Träume ist der erste Band der Dilogie von Miriam Georg. In dieser Dilogie geht es vor allem um die beiden Frauen Ava und Claire. Mit diesen beiden Protagonistinnen hat Miriam Georg erneut zwei wunderbare Charaktere erschaffen und das obwohl mich gerade Claire einiges an Nerven gekostet hat. 

Doch obwohl mich Claire Conrad mehrfach mit den Augen rollen ließ, hat mich auch ihre Geschichte vollkommen eingenommen. Denn nicht alles an Claire ist unsympathisch und auch nicht jede Eigenschaft ist ohne Grund vorhanden.

Bei Ava war es hingegen sehr leicht sie direkt sympathisch zu finden, so ist sie doch eine loyale Person mit Träumen, für die sie sich jahrelang aufopfert. Mir ihr konnte ich von Beginn an mitfiebern. 

Claire und Ava scheinen auf den ersten Blick schwarz und weiß gezeichnet zu sein, doch der Schein trügt. Die Charaktere haben viel mehr als nur gute oder nur schlechte Eigenschaften, diese Tiefe der Charakterentwicklung verschafft mir eine pure Freude beim Lesen und Erleben der Geschichte.

Neben den beiden Frauen sind auch die männlichen Protagonisten hervorragend gezeichnet. Quint und Will konnten mich komplett überzeugen und das obwohl auch die beiden kaum unterschiedlicher sein könnten.  

Geschickt wurden von der Autorin auch die Perspektivwechsel vorgenommen, die einem jegliche Gefühle übermitteln konnten: Ekel, Verzweiflung, Freude… es war alles dabei. Miriam Georg hat ein unfassbar gutes Gefühl für den Einsatz von Charakterperspektiven! 

Inhaltlich werden zu Beginn sehr viele Stränge aufgemacht, die auf eine tolle Art und Weise zusammengeführt werden und ihren roten Faden erhalten und auch das damalige Hamburg ist auf eine anschauliche Weise dargestellt worden. 

Für mich war Das Tor zur Welt: Träume erneut ein Highlight aus der Feder von Miriam Georg. Durch das Ende freue ich mich noch mehr auf das Lesen des zweiten Bandes und bin gespannt wie es für die Vier weitergeht. 

Eine ganz klare Empfehlung für alle Fans von historischen Romanen und diejenigen, die es noch werden möchten.