Rezension

Lebenswege

Alles richtig gemacht - Gregor Sander

Alles richtig gemacht
von Gregor Sander

Bewertet mit 4 Sternen

Thomas und Daniel lernen sich als Kinder kennen und freunden sich an. Nach dem Mauerfall ziehen sie zusammen nach Berlin und genießen ihr Leben. Thomas studiert Jura, während Daniel als Koch arbeitet und durch die Welt zieht. Doch die so unterschiedlichen Freunde treffen immer wieder aufeinander, um dann wieder einige Zeit zusammen zu verbringen. Mittlerweile sind sie 50, Thomas von seiner Frau getrennt und Daniel zurück aus Frankreich, wo er einige Jahre lebte. Haben sie noch etwas gemeinsam?

Die Geschichte von Thomas und Daniel wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen im Heute, wo die Freunde wieder aufeinandertreffen, während Thomas als Anwalt arbeitet und Daniel sich gewohnt durchs Leben treiben lässt, zum anderen wird ihr Erwachsenwerden zunächst in der DDR, nach der Wende in Berlin beschrieben. Der Leser kann hier neben der Freundschaft der beiden Jungs auch viel über geschichtliche Ereignisse in Deutschland und der Welt lesen, was einem viele Ereignisse wieder in Erinnerung bringt. Das hat mir sehr gut gefallen und die Geschichte der Jungs ist gut darin eingebunden.

Mir hat sehr gut gefallen, dass die erzählte Jugend der beiden Jungs mir so oft bekannt vorkam. Die ersten Erfahrungen mit Alkohol, Zigaretten und Drogen, der erste Kuss, das erste Mal verliebt sein, das alles konnte ich sehr gut nachvollziehen und fühlte mich sofort wieder an meine eigene Jugend erinnert. Auch die geschichtlichen Ereignisse waren sofort wieder in meinem Gedächtnis inklusive vieler unschöner Nachrichtenbilder, auch das mochte ich sehr gerne.

Das Buch behandelt die Frage, ob die Protagonisten in ihrem Leben immer die richtige Entscheidung getroffen haben. Doch wer kann das schon für sich selbst beantworten? Wir alle müssen Entscheidungen treffen und können oft nicht mehr zurück, was den weiteren Verlauf unseres Lebens beeinflusst. Am Ende blieben ein paar Fragen unbeantwortet, auf die ich gerne noch eine Antwort gehabt hätte, aber insgesamt fand ich die Geschichte von Thomas und Daniel sehr gut erzählt und gut unterhaltend.