Rezension

Legend 01 - Legendäres Potenzial und spannend bis zum Schluss

Legend 01 - Fallender Himmel - Marie Lu

Legend 01 - Fallender Himmel
von Marie Lu

Was soll ich sagen? Dieser Auftakt hat mir super gut gefallen. Mittlerweile habe ich schon eine Reihe von Dystopien gelesen und bisher konnte mich nur Panem und die Amor-Trilogie (Delirium, Pandemonium, Requiem) richtig überzeugen. Doch die Legendreihe scheint Potenzial zu haben mit Panem und Amor mithalten zu können.

Die Handlung ist spannend, aber vor allem interessant und spielt in einer Zukunft wo die USA zum Teil überflutet wurde. Die Republik ist im Krieg mit den Kolonien und geht gegen jeden Gegner hart und grausam vor. Seuchen, Strommangel und Armut stehen an der Tagesordnung. Um die Gesellschaft zu erhalten herrscht ein klares System voller strenger Gesetze und Regeln. June glaubt an dieses System und dient treu der Republik. Als ihr Bruder getötet wird, schwört sie sich, seinen Mörder, einen Jungen namens Day, zu fassen. Doch Day ist nicht irgendein Verbrecher. Er ist der meist gesuchteste junge Mann der Republik.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von June und Day erzählt. Doch anders als bei Cassia und Ky in Die Auswahl beherrscht Marie Lu dies um Längen besser, als Ally Condie. Als mir klar wurde, dass das Buch durch zwei Ich-Perspektiven führt, war ich zunächst skeptisch, doch die Autorin schafft es mühelos beide Sichten glaubhaft, aber vor allem spannend darzustellen. June und Day sind interessante Charaktere mit viel Potenzial. Doch auch andere Figuren wie Days Familie oder Tess, aber auch Thomas oder Commander Jameson, können überzeugen.

Eigentlich wollte ich fünf Sterne vergeben, doch stört mich ein kleiner Minuspunkt: Die Liebesgeschichte ist ein bisschen zu gewollt und entwickelt sich vielleicht für meinen Geschmack zu schnell. Das hätte die Autorin definitiv besser ausbauen können. Zwar sind Day und June als Paar sympathisch, doch fehlte bei mir der Funken der rüber kommen muss, wie bei Alex und Lena in der Amor-Trilogie. Ich hoffe, dass Marie Lu in ihren Fortsetzungen dies nachholen wird und nicht in schwülstige Liebesschwüre übergeht.

Insgesamt habe ich mich keine Sekunde gelangweilt und die Story in ziemlich kurzer Zeit durchgelesen. Die Welt von Day und June ist zwar nicht wirklich etwas Neues, doch unterscheiden sich Dystopien was das betrifft auch nicht besonders. Man muss ja nicht jedes Mal das Rad neu erfinden. Wichtig für mich ist: die Charaktere stimmen (auch wenn 17 Jahre das treffendere Alter gewesen wäre, als 15), die Handlung ist spannend, in sich schlüssig und macht Lust auf mehr, aber vor allem packt das Buch den Leser. Mich hat Legend zunächst gewonnen und auf die nächsten Bände freue ich mich schon. Bleibt nur die Hoffnung, dass meine Begeisterung nicht enttäuscht wird. Denn wenn man Reihen wie Die Auswahl, Die Stadt der verschwundenen Kinder oder Starters betrachtet – Dystopien fangen gerne stark an, um dann letzten Endes zu enttäuschen. Hoffen wir mal das Legend nicht dazu gehört.

"Dein Leben gehört mir."

Kommentare

buchleserin kommentierte am 08. Dezember 2013 um 19:13

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt auf den 2. Band.