Rezension

Lehrerkind

Lehrerkind - Bastian Bielendorfer

Lehrerkind
von Bastian Bielendorfer

Bewertet mit 5 Sternen

Bastian Bielendorfer ist Lehrerkind, was auch als Synonym für "Arme Wurst" gewertet werden kann, wenn man bedenkt, dass sowohl Mutter als auch Vater Lehrer an der eigenen Schule waren und selbst das Reue zeigende Bekennerschreiben nach jedem pubertären Aufgebären mit dem Rotstift korrigiert wird: "`Dein Sprachbild sowie die Rechtschreibung lassen noch sehr zu wünschen übrig, die Entschuldigung ist ohne größere Begründung abgefasst, insgesamt gerade mal ein schwaches Ausreichend. Bastian, das muss besser werden!` `Immerhin kein "Mangelhaft" dachte ich und ging in den Garten.`" Das war im Vorfeld, wenn man den Roman jedoch liest, steht man ständig im Zwiespalt. Auf der einen Seite denkt man sich, dass es für Bastian Bielendorfer eine schwierige Kindheit (danach eigentlich auch) gewesen sein muss, aber auf der anderen Seite erzählt er seine Geschichte so unglaublig witzig und mit viel Ironie, dass das "Arme Kind" in den Hintergrund rückt. Genau das möchte Bastian Bielendorfer aber auch, er möchte unterhalten und, wie erwähnt, seine Eltern nicht schlecht machen. Der Schreibstil ist flüssig und somit liest sich das Buch auch sehr schnell. Ich habe mich auf alle Fälle wirklich gut unterhalten gefühlt, auch wenn man an dieser Stelle keine hohe Literatur erwarten kann. Aber ich glaube, diesen Anspruch hat das Buch auch gar nicht. Es erzählt satirisch und stellenweise leicht überspitzt aus dem Leben eines Lehrerkindes, das mit den pädagogischen Feldversuchen am eigenen Kind fertig werden muss.