Rezension

Lehrreich und Spannend

Die Reformatorin von Köln - Bettina Lausen

Die Reformatorin von Köln
von Bettina Lausen

Bewertet mit 4 Sternen

Mit dem Kauf eines Ablassbriefes glaubt Brauerstochter Jonata, ihren toten Bruder vor dem Fegefeuer retten zu können. Doch als sie Martinus Luther kennenlernt, begreift sie: Allein der Glaube kann vor den Höllenqualen bewahren. Beseelt von dieser Idee will sie Luthers Schriften in Köln verbreiten – und macht sich mächtige Feinde, die das um jeden Preis verhindern wollen ..

 

Zur Autorin: Bettina Lausen

Der Sprachstil ist sehr flüssig und leicht zu lesen, sie entführt uns in die Zeit Martin Luthers. Auch die wörtliche Rede fand ich sehr stimmig und gut unsere heutigen Sprache angepasst, ebenso sind die historischen Begriffe zum damaligen Leben plausibel wiedergegeben. Besonders das treiben Tetzels einem Erzfeind und Gegner von Martin Luther sind gut dargestellt. Luther tun und handeln sind sehr gut erzählt.

Die Handlung war gut und glaubhaft aufgebaut, die Stände der Bierbrauer und die Darstellung des Brauereigewerbes konnte man gut abtauchen. Die schwarze Magie und die Einstellung der Kirche und deren Macht und ihrem Klischee verhalten, die Menschen für dumm zu verkaufen mit ihrem Ablassbriefen, mit dem man sich von den Sünden freikaufen konnte. Luthers auf begehren gegen die Kirche, seine Reformierung mit seinen Briefen die er Drucken ließ, auch das Druckerhandwerk fand hier Raum. Es blieb Quasi keine Frage offen, offene Fäden wurden zum Schluss verknüpft.

Der Spannungsbogen war am Anfang nicht sehr hoch baute sich dann aber während der Geschichte auf. Jonatas Handeln und Gebaren zog sich mir Zuviel in die Länge, aber sie ist ja hier die Hauptprotagonistin.

Die Figuren waren sehr greifbar, real und lebendig und deren tun nachvollziehbar. Man konnte ihnen gut folgen. Jonata war am Anfang sehr Naiv und gutgläubig beschrieben, gut sie möchte mit diesen Ablassbriefen ihren über alles geliebten toten Bruder Lukas aus der Hölle freikaufen. Schön war das sie Martin Luther glaubte und seinen Lehren und Theorien folgte, es wurde ihr zur Obsession. Man bekam tiefe Einblicke auch in alle Nebenfiguren , in deren einzelne Charaktere und in manche Gute und bösartige schwarze Seele schauen. Eine Interessante Figur auch wenn sehr unsympathisch war dieser Fanatiker Enderlein, ein unangenehmer Zeitgenosse, aber hervorragend getroffen.

Die historische Authentizität ist gelungen und spielt das damaligen Leben in seinem Denken, Handeln und tun in diesem dunklen Weltbild wieder. Die Eingeschüchtert und Beeinflussung der Menschen durch die reichen und Mächtigen, besonderes die Kirche, dir mit Verdammnis und Hölle drohte. Das Leben in der Dom und Brauereistadt Köln, der Stand der Frau, dem Bürgertum und den einfachen Menschen.