lehrreiche Erkenntnisse
Die Idee des Buches, die Sinnsuche oder das Beschäftigen mit Religionen in einem Roman zu erzählen, hat mir gut gefallen. Das war ja nicht ein normaler Ratgeber, sonder man konnte die Beschäftigung einer jungen Frau mit der Religion als Leser mitverfolgen. Die Geschichte ist insoweit interessant, wie Alice die ganzen Sache wie einen Auftrag aus ihrem Berufsleben angeht. Sie möchte ihrem Freund helfen die Kirche, für die Jérémie zuständig ist, wieder mit Gläubigen zu füllen. Und das gerade sie, die nicht zu den Kirchgängern gehört. Die Art und Weise ihrer Annährung an das Thema war schon speziell. Als ob das ein Auftrag an ihrem Arbeitsplatz sei. Mal was ganz anderes. Allerdings bin ich jetzt auch kein Freund von Massenveranstaltung zur Persönlichkeitsentwicklung oder ähnlichem. Deswegen gefiel mir die Veranstaltung, auf die sie Jérémie schleppte nicht so gut. Aber das ist nunmal Geschmacksache und ausprobieren kann man es ja. Und jeder muss dann selber wissen, was er daraus macht. Aber ihre Vorgehensweise war schon nicht schlecht. Jedenfalls kann der Leser einiges für sich rausholen. Es wird ja der Katholizismus mit anderen Glaubensrichtungen verglichen. Sie holt doch schon einiges daraus, indem sie die Texte und Aussagen vergleicht. Und hier kann es für den einen oder anderen Leser zu Überraschungen kommen. Aber da es ja ein Roman ist, kann der Autor auch schön die Schwierigkeiten für den Pfarrer aufzeigen. Denn die Neuerungen die Alice einführt, füllen zwar die Kirche, aber werden nicht von allen positiv betrachtet. Ok, manche Dinge kann man auch von der "weltlichen" Anwendung nicht auf religiöse Organisationen anwenden. Ich fand die Ideen auch gut, aber hier ist nunmal Fingerspitzengefühl gefragt. Aber das Buch ist wirklich interessant. Der Leser lernt einiges und kann auch einiges mit seiner eigenen Realität vergleichen. Was Alice nun erreicht hat, ist gespalten zu sehen. Denn für Jérémie endet es anders als geplant. Alice hat zum Schluß meiner Meinung nach aber "gute Arbeit" geleistet. Und jeder Leser wird sicher zum Nachdenken angeregt. Man kann lehrreiche Dinge daraus ziehen und nimmt vielleicht ein paar Anregungen ins eigene Leben mit. Ein gutes Buch, aber keine Roman zum Runterlesen. Man sollte sich Zeit dafür lassen und ab und zu eine Denkpause einlegen. Das wird aber wohl jeder Leser für sich entscheiden.