Rezension

Leicht-seichter Liebesroman

Eine Liebe in Apulien - Sabrina Grementieri

Eine Liebe in Apulien
von Sabrina Grementieri

Um sechs Uhr morgens läutet das Telefon… Violas geliebte Oma Adele ist gestorben, die Familie muss sofort nach Apulien reisen, um ihr Begräbnis zu regeln. Gemeinsam sortieren sie die Hinterlassenschaft, bis Adeles Testament einschlägt wie eine Bombe – und nicht nur Violas Leben gründlich auf den Kopf stellt…

Was erwarte ich von einem italienischen Liebesroman? Wellen, die an den Strand schlagen, Sand, eine salzige Meeresbrise und vor allem italienische Leidenschaft. Eine Brise Humor und Charaktere, die authentisch und greifbar sind. Eine interessante Grundhaltung und dazu noch einen Schuss Romantik – fertig!
Und irgendwie habe ich vieles davon bei diesem Buch vermisst… 

Gefallen hat mir, dass die für eine Hinterlassenschaft notwendigen diversen Amtswege interessant erwähnt wurden, der Zeitablauf ein realistischer war – sonst wird bei solchen Dingen in Büchern ja gerne übers Knie gebrochen. 

Mir waren die Charaktere zu unausgewogen, hatten zu wenig Tiefe, obwohl ich bei einem Liebesroman gar nicht viel Tiefe brauche. Viola, die bis zur letzten Seite treibt wie ein Blatt im Wind, Sara und ihre Motivation und Taten, Aris, der fürchterlich stur in eine Richtung geht, einziges Highlight ist der besondere Junge Nico, er ist mir echt ans Herz gewachsen! 

Adeles Tätigkeit als Heilerin versprach einen interessanten Aspekt, leider wird diese nur kurz angedeutet. Schade, das hätte mehr hergegeben.

Obwohl bis zum Schluss wohl kaum ein Klischee ausgelassen wurde, kam dann doch eine für mich sehr unerwartete Wende – die leider in weiten Teilen nicht glaubwürdig war.

Fazit: Ein leichter-seichter Liebesroman mit klischeehaften Charakteren und einem starken Hang zur Dramatik!