Rezension

Leicht spannende Urlaubslektüre

Das Geheimnis hinter den Dünen -

Das Geheimnis hinter den Dünen
von Brigitte Ploenes

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem die Zwillinge Ruby und Elisa mit 14 Jahren beide Eltern verloren haben, leben sie bei ihrer Oma Gesa auf einer kleinen Nordseeinsel. Auch Krankenschwester Marie wird zu einer engen vertrauten. Die beiden Schwestern sind sehr verschieden: Ruby ist offen, studiert halbherzig und macht gern Party, Elisa hingegen ist zurückhaltend, in sich gekehrt, malt sehr talentiert und baut sich eine erfolgreiche kleine Galerie auf. Dort trifft sie auf den geheimnisvollen Künstler Conor, doch als sie ihm etwas näher kommt, wird in ihrer Galerie ein Feuer gelegt und sie verliert alles. Sie zieht notgedrungen bei Ruby ein und lernt zufällig den bodenständigen Malte kennen. Als die Zwillinge zum Geburtstag ihrer Oma fahren, ist Elisa erstaunt, dort auch Conor zu treffen, nur heißt er jetzt Patrick. Wo ist sie da bloß hineingeraten und warum möchte Gesa nicht, dass sie ihr altes Zimmer betritt?

Nach einem kurzen Prolog über die Kindheit der Mädchen, beginnt die Geschichte schon recht geheimnisvoll. Vor allem Conor, der sich merkwürdig benimmt, gibt dem Leser Rätsel auf. Und plötzlich ein Feuer und Elisa steht vor dem Nichts. Das hat mich neugierig gemacht, was es denn damit wohl auf sich hat und auch mit der Dame, die regelmäßig in die Galerie kommt, um Conors Bilder zu kaufen. Man merkt auch, wie die sehr zurückhaltende Elisa durch ihr Interesse an Conor etwas auftaut und kann sich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Verluste damals wie heut nachempfinden. Dass Conor beim Brand plötzlich verschwindet, fördert nicht gerade das Vertrauen in ihn. 

Besonders gern mochte ich Marie und Oma Gesa, die sich eigentlich recht ähnlich sind und nur das Beste für die Mädchen möchten. Ruby hingegen hat mich teilweise etwas genervt, weil sie eigentlich nichts auf die Reihe bringt, nur an Männer denkt und doch oft Elisas Art kritisiert. Malte ist eher der Normalo und bleibt ein bisschen blass. 

Die Geschichte selbst verbindet die Entwicklung der beiden Schwestern (vor allem Elisas) mit einer Art Krimi und ein bisschen Liebesgeschichte zu einer interessanten, leicht lesbaren und manchmal spannenden Mischung, bei der man einiges vorhersehen kann, aber trotzdem unterhalten wird. Leider endet die Geschichte nach einem klitzekleinen Showdown recht schnell und unspektakulär. Die Beschreibung der Insel, ihrer Natur und der Menschen, die dort Leben hat mir sehr gut gefallen. Auch das Cover stimmt schon mal auf einen Urlaub am Meer ein. Als Sommerlektüre geeignet.

4 Sterne