Rezension

Leicht zu lesender, umweltkritischer Roman

Die Geschichte des Wassers
von Maja Lunde

Bewertet mit 4 Sternen

Zwei Handlungsstränge winden sich wie zwei dicke Zöpfe umeinander, lose miteinander verbunden durch das Thema 'Wasser', 24 Jahre zeitlich auseinander liegend.

Die norwegische Journalistin Signe hat sich Zeit ihres Lebens gegen das gewehrt, was man der Umwelt angetan hat und noch immer antut; David, der mit Meerwasseraufbereitung zu tun hatte, trägt die Folgen 24 Jahre später, als er vor den Folgen der Dürre mit seiner kleinen Tochter unter katastrophalen Umständen nach Norden flüchtet.

In die Handlung geschickt eingebaut sind eine Menge Kritikpunkte: der Massentourismus, der das zerstört, was er in gleichem Atemzug bewundert, die Verrücktheiten einiger, denen Gletschereis in ihrem Drink gerade gut genug ist, der Wunsch vieler Menschen nach mehr Geld, größeren Häuser, einem schnelleren Internet u.v.a.m.

Auch die typischen Argumente derer fehlen nicht, die die Zukunft kommender Generationen stehlen: wie das Wasser, das zu Strom wird, Arbeitsplätze und damit mehr Wohlstand für den Einzelnen und die Allgemeinheit bringt, wie großartig es ist, was Ingenieure alles fertig bringen, wie sie die Welt erobern und die Menschen voranbringen.

Aber keiner sieht die Folgen oder die Verantwortlichkeit des Einzelnen und ich fürchte, daran wird auch dieses Buch nichts ändern. "Es wird darüber geredet, was alles anders werden müsste, ohne dass es ernst gemeint ist." (249)

"… ich war ein winzig kleiner Wassermensch in einer Schneekugel, ich trommelte mit den Fäusten gegen das Glas und schrie …" (206)

Auch wenn ich nicht glaube, dass dieses Buch wirklich aufrüttelt oder gar eine Verhaltensänderung bewirkt, so ist es doch einen Versuch wert, zumal es in unterhaltsamer Form daher kommt.