Rezension

Leichte feine französische Lektüre

Der Hut des Präsidenten
von Antoine Laurain

Wer liebst sie nicht, diese Romane, die einen forttragen aus dem Alltag mit einer schönen, etwas magischen Geschichte, die nicht kitschig ist, aber einen zum Lächeln bringt. Hier ist mal wieder eine bei mir gelandet und ich bin froh, dass ich sie lesen dürfte: ‚Der Hut des Präsidenten‘ von Antoine Laurain! Besonders Leser, die sich bereits an den französischen Romanen ‚Das Labyrinth der Wörter‘ von Marie-Sabine Roger oder ‚Direkter Zugang zum Strand‘ von Jean-Philippe Blondel erfreut haben, werden hier bestens unterhalten!

Es handelt sich bei dem Protagonisten um den Hut von Francois Mitterrand. Die Handlung spielt in den 1980er Jahren als er aktiver Präsident war. Mitterrand vergisst seinen Hut in einer Pariser Brasserie und der Tischnachbar, den der Zufall in dieses Restaurant geführt hat, entscheidet sich den Hut mitzunehmen. Für den Mitnehmer verändert sich etwas in dem Moment wo er mit dem Hut auf dem Kopf die Brasserie verlässt. Nach dem jungen Familienvater folgen noch weitere Charakteren, denen der Hut durch Zufall in die Hände fällt. Bei allen tut sich was im Leben durch oder mit dem Hut. Jeder einzelne Hutfinder rückt mit seiner ganz eigenen Geschichte nach und nach in den Fokus des Romans.

Wunderbar geschrieben in einem leichten Tonfall ohne je ins kitschige Abzudriften erzählt Antoine Laurain seine Geschichte. Natürlich ist der Roman durch und durch Französisch. Sei es die Art wie dort in der Brasserie die Meeresfrüchteplatten genossen werden. Wie die Nuance wie man den Namen Mitterrand ausspricht (Mittrrand ohne gesprochenes e oder Mitterand mit e) zu einem Eklat führen kann. Und natürlich auch die Sprache selbst, wobei man der Übersetzung auch ein Lob aussprechen muss.

Fazit: Lesen Sie diesen Roman, er wird sie verzaubern!