Rezension

Leichte Lektüre für die Ferien

Anna & Anto - Gerlis Zillgens

Anna & Anto
von Gerlis Zillgens

Bewertet mit 3 Sternen

Die Zwillinge Anna und Anto gehen sich häufig furchtbar auf die Nerven. Als für ein Schulprojekt Partner und Themen anders als erhofft verteilt werden, wünschen sich beide einen Tausch mit dem anderen. Wer denkt auch schon daran, dass Wünsche manchmal wahr werden?

Die vierzehnjährigen Zwillinge Anto und Anna sehen sich zwar ähnlich, sind aber im Grunde sehr verschieden. Seit einiger Zeit träumt Anna davon mal etwas mehr Zeit mit Maxim, dem besten Freund ihres Bruders, zu verbringen. Leider vergisst Anna in seiner Gegenwart immer was sie sagenwollte, stottert und wird rot. Durch einen Zufall wünschen sich die Geschwister zur gleichen Zeit etwas, was der jeweils andere hat. Anna möchte gern Zeit mit Maxim verbringen, Anto würde lieber das Fußballprojekt übernehmen. Das führt zum Körpertausch der Zwillinge und zu jeder Menge Verwirrung.

Die Geschichte wird durch Anna in der Ich-Form im Präteritum erzählt. Anna ist zurückhaltend, ordnungsliebend und gut in der Schule. Anto scheint das ganze Gegenteil zu sein. Er ist frech, laut, unordentlich und lernt nicht gern. Nach dem Körpertausch müssen sich die beiden nicht nur im Leben des jeweils anderen zurechtfinden, sondern auch mit den Reaktionen ihres Umfelds umgehen. Besonders Anto macht mit der Menstruation eine Erfahrung, die er nicht so schnell vergessen wird.

Zwischen all den körperlichen Verwirrungen und dem Eintauchen in eine völlig andere Welt kommen sich die Geschwister wieder näher. Sie lernen einander wieder besser kennen und bekommen die einmalige Chance ihre Umgebung aus einem anderen Winkel betrachten zu können.

Die Textgestaltung im Buch ist sehr übersichtlich. Durch die große Schrift und die entsprechenden Zeilenabstände lässt sich der Text auch für ungeübte Leser*innen schnell erfassen. Allerdings hatte ich oft Probleme Annas wirre Gedanken nachzuvollziehen. Meine, seine und ihre konnten an manchen Textstellen tatsächlich zum Problem werden. Die Erklärung, warum es zu dem Tausch kam und die Rolle der Oma in diesem Spiel, fand ich etwas zu abstrakt und merkwürdig. Eine Mischung aus Magie und Zufall des Universums ist für mich leider keine schlüssige Erklärung. Die durch den Körpertausch entstanden Dialoge waren zum Teil sehr gezwungen humorvoll.

Alles in allem ist die Geschichte nichts Neues. Anspruchslose, leichte Lektüre für Mädchen ab zehn Jahre.