Rezension

leichte Lektüre mit Gruselfaktor

Darkmere Summer - Helen Maslin

Darkmere Summer
von Helen Maslin

Bewertet mit 3 Sternen

Kate sagt begeistert zu, als ihr Schwarm Leo sie fragt, die Sommerferien zusammen mit ihm und ein paar Freunden auf Schloss Darkmere zu verbringen. Eine tolle Zeit liegt vor ihnen, so glauben sie zumindest. Doch kaum in Darkmere angekommen, überfällt Kate ein flaues Gefühl. Warum hat Leo sie eingeladen? Und woher kommen die seltsamen Geräusch und Schatten? Darkmere hütet ein dunkles Geheimnis und Kate macht sich daran, es zu erforschen. Und da ist dann auch noch Jackson, der Kate auch nicht gerade das Leben leicht macht.

Der Einstieg in das Buch fällt nicht leicht. Denn man wird quasi ins kalte Wasser geworfen und muss sich einiges selbst zusammenreimen. Denn die Hauptperson - Kate - ist eine echt ungewöhnliches Mädchen. Sie ist eine Streberin, lässt dies aber nach außen nicht erkennen, in dem sie mit gefärbten Haaren und ungewöhnlichem Outfit dagegen ansteuert. Ihre "Freunde" sind aber auch alle etwas durchgeknallt, allen voran Leo, der ein Schloss geerbt hat und nun Leute sucht, die mit ihm dort den Sommer verbringen. 

Der Erzählstil der Autorin ist einfach gehalten, fesselt einem aber doch an die Seiten und so fliegt man förmlich durch die Geschichte hindurch. 

Kate ist die Neue an der Schule und hat es nicht leicht. Schon von zu Hause aus ist sie es gewohnt, alles selbst in die Hand zu nehmen und ihr Leben zu organisieren. Viel Liebe scheint sie nicht erfahren zu haben. Man erfährt nicht viel über ihr privates Leben, nur dass ihre Mutter mehr mit sich selbst beschäftigt ist, als sich um ihre Tochter zu kümmern. Aber dies scheint Kate ihrer Mutter nicht übel zu nehmen. Und so macht sie sich auf in die Sommerferien und will diese auf einem Schloss verbringen mit Leuten, die sie so gut wie nicht kennt. Mir kam das aber auch so vor, als würde Kate vor ihrem bisherigen Leben fliehen.

Die anderen Charaktere haben aber auch Probleme. Allen voran der neue "Schlossherr" Leo, der eine ziemliche Sucht nach Alkohol und Drogen an den Tag legt. Erst ist Kate von Leo fasziniert, bis sie merkt, dass auch er mehr als ein Problem hat. Aber auch Jackson, Beano, Dan und Lucie sind keine einfachen Personen und tragen ihre Päckchen.

Sehr gestört hat mich, dass die 16 bis 18jährigen Kids ohne Probleme Alkohol und Drogen anschleppten, wie Lebensmittel. Vor allem Alkohol wurde dort getrunken wie andere Wasser konsumieren. Da hat kein Charakter eine Ausnahme gebildet. 

Überrascht hat mich, dass erst aus Sicht Kates geschrieben wurde und dann aus Sicht Eleonors. Eleanor stammt aus der Vergangenheit und war einmal Schlossherrin auf Darkmere. Ihre Geschichte wird parallel zu der Kates erzählt.
Nach und nach ergibt sich so ein Bild und die Hintergründe werden deutlich.

Die Geschichte war sehr interessant, aber leider nichts furchtbar Neues. Sehr früh war mir klar, wie alles endet. Dies nahm mir ein bisschen die Spannung. Auch hatte ich keinerlei Mitleid mit den Kids. Sie haben zwar alle ihre Probleme und wissen dies auch, aber so wirklich ändern wollen sie daran nichts. Sie stürzen sich in Alkohol- und Drogenrausche und meinen, dass damit dann alles andere vergessen ist. Ich weiß, dass sie jung sind, aber manchmal hatten sie schon sehr altkluge Sprüche drauf und dies zeigte mir, dass sie reif genug sind, um die Konsequenzen deutlich zu sehen. Vielleicht nehme ich dies aber auch etwas zu eng und werde dies deshalb nicht in meine Bewertung einfließen lassen.

Das ich förmlich durch das Buch geflogen bin und mich die Geschichte auch gepackt hat, liegt aber auch an der düsteren Stimmung, die die Autorin verbreitet hat. Gerade die Abwechslung der Sicht "Vergangenheit" zu "Gegenwart" war hochinteressant. Vor allem hat die Autorin es geschafft, hier auch zwei völlig verschiedene Schreibstile an den Tag zu legen. 
Die Gegenwart war von jugendlicher Sprache geprägt und sehr modern, während die Vergangenheit gemäßigter war und man auch das Gefühl hatte, sich in dieser zu befinden.

Die Aufmachung des Buches ist natürlich auch wieder erwähnenswert. Ein wunderschönes Cover lädt zum Träumen ein. Für mich unter anderem ein Grund, warum mich das Buch interessiert hat. Der Chicken-House-Verlag hat für Cover einfach ein Händchen. Ein echter Hingucker im Regal.

Fazit:
Ein Gruselroman der leichteren Sorte, der Dank der Erzählweise im Wert steigt.