Rezension

Leichte Lektüre mit viel mediterraner Küche

Der Duft von Pinienkernen - Emily Bold

Der Duft von Pinienkernen
von Emily Bold

Bewertet mit 5 Sternen

INHALT
Katrin und Greta sind beste Freundinnen und seit Jahren auch beruflich ein starkes Team. Gemeinsam betreiben sie in München eine gut besuchte Nudelbar. Doch als Greta eines Tages Katrins Freund Stefan küsst, durchzieht die bisher unerschütterliche Freundschaft auf einmal ein tiefer Riss. Infolge löst man das Restaurant und die gemeinsame WG auf, was beiden an die Nieren geht.
Vor allem Greta kämpft mit sich und ihrer Schuld am Zerwürfnis. Um den Kopf frei zu bekommen, nimmt sie Hals über Kopf ein Kochbuchangebot an, das sie ins Heimatland ihrer Mutter, nach Bella Italia, führt. Hier ist die knapp Dreißigjährige das erste Mal auf sich allein gestellt und entdeckt sich neu; was nicht nur an der delikaten Mittelmeerküche liegt...

MEINUNG
Emily Bolds 256-seitiger Roman erzählt eine leicht bekömmliche Geschichte über den Neuanfang einer Frau, die in Italien über sich hinauswächst. 

Die Hauptfigur Greta ist eine leidenschaftliche, temperamentvolle Person und als Köchin sehr talentiert. Der Schritt, alles hinter sich zu lassen und in Italien sich und das Land ihrer Ahnen neu zu entdecken, zahlt sich aus. Denn hier hat sie nicht nur Zeit, sich auf ihr Leben zu besinnen, sondern auch ausgiebig der italienischen Küche zu frönen. Die angeführten Rezepte und Beschreibungen machen nicht nur hungrig, sondern auch Lust auf einen spontanen Italientrip. Die magische Landschaft, die liebenswerten Bewohner als auch die variantenreiche Cuisine schaffen eine heimelige Wohlfühlatmosphäre, in die man als Leser gern eintaucht, um den stressigen Alltag einmal komplett zu entfliehen und um zu entschleunigen. 

Abgesehen von Gretas Sinnsuche und ihren kulinarischen Entdeckungen geht es in Bolds Erzählung auch um eine große Freundschaft. So kreist der Plot unentwegt um eine Versöhnung von Katrin und Greta herum, die, so viel darf verraten werden, nicht aussichtslos zu sein scheint. Auch privat findet Greta ihr Glück und zwar im unscheinbaren und nachlässig gekleideten Fotografen Christoph, der sie permanent mit direkten Fragen löchert und dadurch mehr als einmal zum Nachdenken anregt.

Bolds flüssige, wie beschwingte Erzählweise führt dazu, dass sich der Roman leicht weglesen lässt.

FAZIT
Ein stimmiger Frauenroman, der beim Lesen Fernweh aufkommen lässt.