Rezension

Leichte Lektüre ohne Anspruch auf Tiefgang

Vor uns das Leben - Amy Harmon

Vor uns das Leben
von Amy Harmon

Bewertet mit 4 Sternen

„Vor uns das Leben“ ist ein im Oktober 2014 im INK Egmont Verlag erschienener Jugendroman von Amy Harmon.

In ihrem letzten Highschool Jahr wird sich die Welt so verändern, dass für Fern, Bailey und Ambrose nichts so bleiben wird wie es gewesen ist. Fern die sich als hässliches Entlein fühlt, Bailey der im Rollstuhl sitzt und der eigentlich schon ausgezählt ist aber das Leben so liebt und versucht das Beste draus zu machen. Ambrose der Star des Ringerteams, der schön und stark ist aber der auch sein Päckchen zu tragen hat.

Das Buch setzt einen neuen Maßstab, wenn es darum geht Highschool/jung Adult Geschichten mit Klischees zu versehen. Ich bin fast verleitet gewesen „Bullshit Bingo“ zu spielen wenn ich wieder ein Klischee gefunden habe. Es wird aber dann nicht auf die entsprechenden Dinge eingegangen und so fehlt der Tiefgang in diesem Roman. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen. Manchmal braucht man einfach eine Geschichte die zuckersüß und traenenlastig daher kommt. Geschichtliche Ereignisse werden angesprochen und in die Handlung eingebaut, ohne dass sie tiefer thematisiert werden. So können die 3 Protagonisten frei lieben und leben, traurig oder glücklich sein. Leider bleiben die meisten Charaktere etwas blass und die Liebesszenen sind wie im Liebeskitschroman und vermutlich genau richtig für die Zielgruppe der Leute die gerne Liebesromane mit Taschentucheffekt lesen.

Vor 10 Jahren hätte das Buch in den USA Empoerungswellen ausgelöst aber die Zeit heilt Wunden und die Zeit schreitet voran. Was nicht meint, dass dieses Buch nicht ein Rollenverstaendniss hätte was altbacken ist und den „Gottfaktor“ der immer konservativer werdenden USA ist sicher auch gewöhnungsbedürftig. Mit seiner Lebensfreude ist dieses Buch aber ein schöner Begleiter für einige unbelastete Stunden ohne Lehrauftrag oder Bildungszwang.