Rezension

Leichte Office – Romance mit liebenswerten Charakteren

Hate Notes - Vi Keeland, Penelope Ward

Hate Notes
von VI Keeland Penelope Ward

Bewertet mit 4.5 Sternen

Worum geht’s?

Von ihrem Verlobten betrogen und direkt gegen eine Neue ausgetauscht steht Charlotte Darling vor den Scherben ihres einmal so glücklichen Lebens. Sich zu betrinken und einen Besichtigungstermin für ein Penthouse zu vereinbaren, das deutlich über ihrem Budget liegt ist da vielleicht nicht unbedingt der produktivste Lösungsweg – für Charlotte wirkt er jedoch wie der richtige. Die Ernüchterung folgt praktisch auf dem Fuße, denn Immobilienmakler Reed Eastwood ist so ziemlich das genaue Gegenteil von dem Typ Mensch, den man als sympathisch bezeichnen würde. Prompt nutzt er natürlich die Chance, Charlotte für ihre erschwindelte Besichtigung zu demütigen und setzt ihr damit ganz schön zu. Womit beide jedoch nicht gerechnet haben ist, dass Charlotte Reeds neue Assistentin wird und sich schon bald bedeutend häufiger in sein Leben einmischt, als ihm lieb wäre – denn ihr erklärtes Ziel ist es, den wahren Reed hinter der eiskalten Fassade hervor zu locken.

 

Meine Meinung

Über das Autorenduo Vi Keeland und Penelope Ward habe ich schon so einige begeisterte Stimmen gehört, weshalb ich ziemlich gespannt darauf war, wie mir mein erstes Buch der beiden so gefallen würde.

Der Schreibstil war zunächst einmal sehr flüssig und angenehm zu lesen, was natürlich dazu verleitet, die Geschichte einfach in einem Rutsch zu beenden.

Protagonistin Charlotte war mir eigentlich so ziemlich direkt sympathisch, insbesondere wegen ihrer herzlichen und gleichzeitig auch ziemlich amüsanten Art. Ihre konstante Einmischung in Reeds Privatangelegenheiten wirkte zu Anfang ein wenig befremdlich auf mich, insbesondere wenn man bedenkt wie denkbar schlecht ihr Start miteinander war und wie wenig Sympathie sie sich erst einmal entgegen gebracht haben.

Die Sticheleien und Wortgefechte zwischen den beiden waren aber wirklich unterhaltsam zu lesen, mal durch geschickt platzierte Wortspiele, manchmal aber auch einfach durch eine unglaubliche Situationskomik. In der ersten Hälfte bin ich teilweise gar nicht mehr aus dem Lachen herausgekommen, was die Lektüre dieses Buches sehr erfrischend gemacht hat.

Spannend gemacht fand ich in der zweiten Hälfte der Geschichte die Auflösung um Reeds gut gehütetes Geheimnis. Dieser Aspekt hat der Handlung noch mal ein wenig Mehrdimensionalität verliehen und außerdem dafür gesorgt, dass auch weniger fröhliche und teils auch eher unbekannte Themen Sichtbarkeit in einer Geschichte erlangen.

Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist eigentlich, dass Reed – der ja eigentlich als so ziemlich das genaue Gegenteil von Charlotte dargestellt wurde – zum Ende der Geschichte hin eine ziemlich abrupte Wendung in seinem Verhalten und seinen Ansichten hinlegt und für meinen Geschmack da einfach ein wenig zu schnell ein wenig zu viel vom Leser verlangt. Der Lovestory war das zwar absolut zuträglich, was mich als Romantikerin natürlich ausgesprochen freut. Die letzten Seiten der eigentlichen Geschichte waren mir dann allerdings ein kleines bisschen zu hektisch und haben die vorher etablierte Stimmung für mich ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht.

 

Fazit

Hate Notes ist eine wirklich unterhaltsame Liebesgeschichte, die mich mit einem gleichermaßen romantischen wie berührenden Plot und liebenswerten Protagonisten von sich überzeugen konnte. Emotional war einmal die volle Bandbreite der Gefühle vorhanden, was dieses Buch leicht und angenehm zu lesen gemacht hat. Einzig Reeds Charakterentwicklung hätte ein kleines bisschen besser durchdacht und umgesetzt werden können, was meinen Lesespaß aber keinesfalls gravierend gemindert hat.

Von mir gibt es dafür viereinhalb Bücherstapel.