Rezension

Leichte Sommerlektüre

Das Mädchen im Zitronenhain -

Das Mädchen im Zitronenhain
von Antonia Brauer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Liegestuhl-Lektüre mit Luft nach oben

Antonia Brauers 448 Seiten umfassender (Historischer) Roman "Das Mädchen im Zitronenhain - Das Grandhotel am Gardasee" wurde unter der ISBN 978-3-423-21861-0 am 18.05.2023 vom Verlag "dtv", versehen mit einem auf Anhieb Urlaubsfeeling, Reisefieber und Sehnsucht nach - wie es bei Goethes "Wilhelm Meister" so schön heißt - dem "Land, wo die Zitronen blüh'n" weckenden Cover, veröffentlicht. 
Dies passt sehr gut, denn die Protagonistin, eine junge Münchner Kunststudentin namens Vicki, gewinnt im Februar 1955 gemeinsam mit einer Freundin bei einem Kostümwettbewerb auf einem Faschingsball im Festsaal des Hotels "Bayerischer Hof" den zweiten Preis in Gestalt einer Reise für zwei Personen nach Italien, genauer gesagt ins "Grand Hotel Fasano" am Gardasee.
Dort angekommen ist Vicki von der herrlichen Landschaft sofort bezaubert, allerdings muss sie bald feststellen, dass es mit dem "Grand" des "Grand Hotels" bedauerlicherweise nicht allzu weit her ist, sondern es vielmehr einen ziemlich herunter gekommenen Eindruck macht. 
Ganz im Gegenteil zu dem Sohn des Hoteleigentümers, welcher wie der Prototyp eines Gigolos wirkt.

Überhaupt arbeitet die Autorin mit relativ vielen Klischees und strapaziert ihre Leserschaft außerdem mit ziemlich durcheinandergewürfelt erscheinenden die Gegenwartsschilderung unterbrechenden verschiedenen Handlungssträngen, in welchen über die Erlebnisse Vickis und ihrer Familie in der Kriegs- und Nachkriegszeit berichtet wird. Hierüber hätte ich gerne mehr erfahren, aber in chronologisch vorteilhafter geordneter Reihenfolge.

Fazit:
Die Lesenden, die sich an Klischees und Zeitsprüngen nicht sonderlich stören, werden an dieser leichten Liegestuhl-Lektüre gewiss Freude haben.