Rezension

Leichte Unterhaltung für Zwischendurch

Vor uns das Leben - Amy Harmon

Vor uns das Leben
von Amy Harmon

Bewertet mit 3 Sternen

*Bewertet mit 3 von 5 Sternchen* Eine berührende, schöne Geschichte, die es auch ohne viel Tiefgang schafft den Leser mitzunehmen und zum Nachdenken anzuregen.

Zuallererst einmal muss ich sagen, dass dieses Buch, das eigentlich zu einen der wenigen Genres gehört, die ich kaum anrühre, es erstaunlicherweise geschafft hat, mich weitestgehend von sich zu überzeugen. Es ist ein rührender und sehr optimistischer Roman, er erzählt von Orientierungslosigkeit, falschen Entscheidungen, großem Leid und wie man trotz Allem seine Lebensfreude bewahren kann.

Das Cover wirkt mit seinen Gelb- und Grüntönen und dem tanzenden Mädchen ein bisschen realtätsfern und träumerisch und passt damit gut dem, was man zwischen den Buchdeckeln finden wird. Auch der Klappentext weckt keine Erwartungen, die nicht erfüllt werden, auch wenn er nicht besonders informativ ist.
Den Schreibstil finde ich einfach großartig, denn die Autorin beschreibt alles detailgetreu und so, dass man sich sofort in die Geschichte hineinversetzt fühlt. Es kommen keine komplizierten Wörter vor und der Satzbau ist meist recht einfach, aber trotzdem sehr flüssig und angenehm zu lesen. Hin und wieder hätte ich nur ein klein wenig mehr wörtliche Rede gewünscht, da diese in manchen Kapiteln selten vorkommt und dadurch ein bisschen was von der Nähe zu den Figuren verlorengeht.
Bei den Characteren finden sich, genau wie in weiten Teilen des restlichen Buches, so einige Klischees wieder, was ich jetzt aber nicht als besonders störend empfunden habe, denn dadurch hat man schon eine relativ genau eigene Vorstellung von den einzelnen Stereotypen, sodass es nicht sonderlich stört, dass die Beschreibung und Entwicklung der Charaktere teilweise ein bisschen dürftig ist. Auch inhaltlich ist die Geschichte etwas seicht und es kommt selten Spannung auf, da man oft schon vorher ahnt, was passieren und wie das Buch enden wird. Das kann man in diesem Fall ein bisschen mit einen Märchen vergleichen, denke ich: Es ist halt alles sehr einfach gehalten, es gibt wenige Überraschungen, aber trotzdem wird man berührt und zun Nachdenken angeregt.
Was mir besonders gut gefallen hat sind die Rückblicke in die Vergangenheit der drei Jugendlichen, weil diese sehr einfühlsam beschrieben und wunderbar in die Geschichte eingearbeitet worden sind. Sie und die doch sehr ungewöhnlichen Liebesbriefe geben den Buch einen wirklich besonderen Touch, sodass ich trotz aller Kritik 3 von 5 Sternen geben und das Buch an nicht allzu anspruchsvolle Leser weiterempfehlen kann.