Rezension

Leichter Snack

Für immer und Sushi? - Fiona Kawazoe

Für immer und Sushi?
von Fiona Kawazoe

Zum Inhalt:
Vanessa findet sich in Tokio wieder, nachdem sie Hals über Kopf ihr altes Leben in Deutschland hinter sich gelassen hat. Hier muss sie sich einigen Herausforderungen stellen, bevor sie einigermaßen mit der fremden Kultur ihren Frieden schließt. Am Ende der drei Monate Aufenthalt, zu denen sie ihr Touristenvisum berechtigt, steht sie vor der Frage: Gehen oder bleiben?

Mein Eindruck:
Eine nette Geschichte im positiven Sinn. Dieses Buch liest sie hintereinander weg, ohne jedoch einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Kurz gesagt: Die perfekte Urlaubslektüre. Der Schreibstil ist eingängig, nicht zu flach und nicht zu gestelzt, das Personal zeigt sich gefällig und die Schauplätze werden bildhaft beschrieben. Das Strickmuster ist dabei sehr einfach: Wenn irgendwo ein (großes) Problem auftaucht, wird es entweder in Nullkommanix gelöst oder es verschwindet wie von selbst in einem wahren Rausch aus Kirschblüten und Nächstenliebe. Schön sind jedoch die vielen kleinen Begebenheiten, welche die Schwierigkeiten im Verhältnis von Deutschen/Europäern und Japanern zeigen. An diesen Stellen merkt man deutlich, dass die Autorin kennt, wovon sie schreibt. Und für ihre Leser wird klar, warum Japaner kaum Urlaub nehmen und dass es absolut üblich ist, seine Kinder perfekt in Passform für die Gesellschaft dort zu drillen. Das führt nicht nur zum Verständnis sondern auch zu einigen Schmunzlern beim Lesen und man schaut mit großen Augen auf die fremde Umgebung.
Seltsam fand ich jedoch den Umstand, dass Vanessa so schnell Anschluss an so viele Leute findet, die sie sofort in ihr Herz schließen und an ihrem Leben teilhaben lassen, obwohl sie selber nicht gerade der zugänglichste Typ ist. Ich habe die Asiaten in meinem Umfeld als eher distanziert, wenn auch höflich kennengelernt.

Mein Fazit:
Sympathisch, aber ein bisschen zu viel Friede-Freude-Klebreis

3 Sterne