Rezension

Leiden sollst Du

Leiden sollst du - Laura Wulff

Leiden sollst du
von Laura Wulff

Bewertet mit 3.5 Sternen

Mit „Leiden sollst Du“ liegt mir der erste Fall des Ehepaars Zuckers vor, einem doch recht ungleichen Paar, das erst einige Differenzen überwinden muss, bis sie endlich wieder zueinanderfinden.

Marie Zuckers Cousin Ben wird in ein perverses Geocache-Spiel hineingezogen und vertraut sich letztendlich seiner Cousine an. Diese hilft Ben,der fast wie ein Bruder für sie ist, hat jedoch selbst einige Probleme zu bewältigen. Ihr Ehemann Daniel hatte vor kurzem einen Unfall und ist seit dem querschnittsgelähmt. Er zieht sich zurück, blockt alles ab und bemitleidet sich selbst. Als er jedoch merkt, wie wichtig seiner Frau die Aufklärung des Falls um ihren Cousin ist, überwindet er seine Depression und hilft. Denn Julia, Bens Freundin aus der Schule, die tot im Rhein gefunden wurde, scheint nicht durch einen Unfall ums Leben gekommen zu sein. Es gibt mehrere Mordverdächtige, und Ben ist einer von Ihnen. Doch er handelt nur nach den Anweisungen von GeoGod – ansonsten stirbt noch jemand.

Der Klappentext verspricht einen tollen Roman, doch leider muss ich zugeben, dass ich doch etwas enttäuscht von der Umsetzung war.

Gerade der Anfang war spannend und auch die Vorstellung der einzelnen Charaktere war sehr interessant, vor allem, da es sich um ein ungewöhnliches Ermittlerpaar handelt. Marie Zucker ist Gerichtszeichnerin und wohnt zusammen mit ihrem Mann Daniel in einer kleinen Wohnung in Köln. Daniel ist Kommissar beim Kriminalkomissariat 11, aufgrund eines Unfalls, der bei ihm zu einer Querschnittslähmung führte, arbeitet er derzeit jedoch nicht mehr.

Daniel befindet sich in einer Depressionsphase und zieht sich von Marie immer weiter zurück. Er selbst kommt mit seiner Behinderung nicht klar und meint, dass es so auch Marie gehen muss. Mit seinem Verhalten schadet er jedoch immer mehr der Ehe.

Die meiste Zeit geht es im Buch um Daniels Behinderung, sein Selbstmitleid und um seinen inneren Kampf mit sich selbst. Er bezeichnet sich selbst als Krüppel, eine Herabwertung, die er eigentlich gar nicht verdient hätte. Genauso sind manche Bezeichnungen für seinen Rollstuhl (Krüppel-Harley, Popo-Ferrari) sehr abwertend und haben mich gewaltig gestört.

Die eigentliche Geschichte rückt dadurch etwas in den Hintergrund.

Wenn man von den Szenen rund um Daniels Behinderung absieht, kommt eine spannende Geschichte zum Vorschein, bei der man fast bis zum Ende hin nicht genau weiß, wer denn jetzt überhaupt inwieweit in die ganze Sache involviert ist. Ich hatte Vermutungen, die dann jedoch wieder zerschlagen wurden, Hoffnungen, die sich nicht erfüllt haben und Zweifel, die letztendlich unbegründet waren.

Die Autorin konnte mich zwar nicht vollends überzeugen, aber trotzdem hat mir der Auftakt zu der Serie rund um das Ehepaar Zucker doch recht gut gefallen.

Fazit:
Maria und Daniel – ein ungewöhnliches Paar mit Herz und Verstand.