Rezension

Leider abgebrochen

34 Tage - 33 Nächte - Andreas Altmann

34 Tage - 33 Nächte
von Andreas Altmann

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch "34 Tage & 33 Nächte - von Paris nach Berlin zu Fuß und ohne Geld" von Andreas Altmann erzählt genau das was der Titel bereits vermuten lässt - wie der Autor von Paris nach Berlin gelangt, komplett zu Fuß und ohne Rücklagen auf die er zugreifen kann.

Altmann erzählt dabei sehr klar und direkt, auch wem er begegnet, wie seine Pumps laufen, was er wo erbettelt, wie es um seine Gesundheit und seine Ansichten steht erfährt der Leser. Die Wortwahl, die Sprache haben mir sehr gut gefallen. Das Buch ist definitiv kein unterhaltsamer Roman, den man so runterlesen kann wie es sie zigfach im Fach "Reiseberichte" zu finden gibt. 
Das finde ich an und für sich sehr gut an diesem Buch, zugleich wurde es mir dann aber doch zu viel. Zu viele Drogensüchtige, Alkoholiker, abgestürzte Existenzen denen er begegnet, auf der Straße, in Obdachlosenheimen... und von allen erfährt man. Das ist wunderbar realistisch und all dies passiert tatäglich vor unser aller Augen, nur dass die meisten nicht hinsehen wollen und es ausblenden.
Genau daher habe ich das Buch nach 3/4 abgebrochen und nur noch die letzten Zeilen seiner Ankunft in Belrin gelesen. Ich sehe jeden Tag all dieses Grau, all diese abgerockten Leben von Menschen die sich nicht retten (lassen) wollen... da brauche ich das nicht noch in Büchern. Bücher sind für mich eine Ausflucht aus dem Alltag, ich möchte schönes lesen, anspruchsvolles, spannendes, anregendes, manchmal auch banal-kitschiges, aber nicht noch von dem eingeholt werden, was mir an unserer Gesellschaft ohnehin missfällt. 

Fazit: ein wortgewandtes Buch, das sehr realistisch geschrieben ist. Nichts für Träumer und Schön-Leser (wie mich) ;)