Rezension

Leider der schwächste Teil der Reihe

Godspeed - Die Suche - Beth Revis

Godspeed - Die Suche
von Beth Revis

An dieser Stelle kann ich sagen, dass Beth Revis eine Dystopie geschrieben hat, die man allen Dystopie-Fans nur empfehlen kann, besonders wenn man Sterne bewundert und sich schon mit "The Sign" oder auch "Panem" angefreundet hat.

Schon wie im ersten Teil, liest man das Buch abwechselnd aus Amys und Juniors Sicht, so sieht man die Welt in der die beiden Leben aus beiden Seiten, zum einen aus Amys Seite, die oft deprimiert wirkt, da sie von der Erde stammt, und mit dem Leben auf dem Schiff nicht klarkommt. Diese Sicht der Dinge wirkt sich auch sehr auf den Schreibstil und den Lesefluss aus.
Auf der anderen Seite ist Junior, der schon auf dem Schiff geboren wurde und nichts anderes kennt, aber sehr von Amy beeindruckt ist.
Aber schon im ersten Teil hat Beth Revis bewiesen, dass sie einen tollen und ausgeprägten Schreibstil hat, der es ihr ermöglicht, ein Buch aus zwei verschiedenen Sichten zu schreiben, ohne das es gekünstelt wirkt.
Doch dazu muss ich sagen, dass Anfang des Buches sich dieses mal bei mir etwas in die Länge gezogen hat, da Amy oft rumgejammert hat, obwohl wir ihre Situation ja kennen. Es kam mir vor, als würde sie sich wie Harley umbringen, da sie oft einfach nur deprimiert und am Boden war. Es war noch nichtnervig, aber die Spannung fehlte und somit zog sich das Ganze in die Länge. Aber auch aus Juniors Sicht gab es meinerseits Probleme in Sachen Spannung, doch diese waren kaum der Rede wert, denn seine Kapitel ließen sich doch um einiges schneller lesen.
Auch er hatte Probleme, die er versuchte zu bewältigen, aber trotzdem dachte er oft an Amy und suchte ihre Nähe, wenn er auf seine Aufhaben keine Lust mehr hatte und besonders auf Amy/Junior Stellen habe ich mich immer gefreut, denn sie sind total unterschiedliche Personen, und mögen sich doch so sehr. Leider heißt der Unterschied auch, dass es ab und an ein wenig Streit gibt, weil sie sich uneinig sind, aber ohne Streit wäre eine Beziehung ja auch langweilig.
Doch dann fingen die Morde in "Juniors Namen" an und Amy entdeckte eine Nachricht von Orion, die für sie bestimmt ist, da fingen auch wieder die Geheimnisse und die Spannung an, die mir am Anfang ein wenig gefehlt haben. Trotzdem sind Junior doch sehr oft getrennt, denn sie rennen oft nur ihren eigenen Problemen und Interessen her und spannen selten den anderen mit ein. Obwohl ich es an diesem Punkt doch ein klitze kleines bisschen besser verstehe, da Junior Amy nicht drängen will, weil sie sich so unsicher ist. Schließlich denkt sie daran, dass es keine Liebe ist, weil sie keine andere Wahl hat. Und Amy hat sehr viel Angst vor denen, die sie ausstoßen und ihr sogar Schaden zufügen wollen. Das splittet die Beziehung der beiden noch ein wenig mehr.
Umso glücklicher war ich, als sie auf einmal beide dieselben Interessen hatten, und zwar die Zentauri-Erde. Doch ab diesem Zeitpunkt gab es auf einmal einige Schock-Momente, die mein Herz schneller schlagen ließen. Es war ein auf und ab mit meinen Nerven, besonders als Junior gleich ZWEI MAL kurz davor war zu sterben.
Nach diesen Nervenaufreibenden Stellen war ich froh, dass wenigstens einige Fragen geklärt wurden und man das Gefühl bekam, dass der Tod einiger nicht ganz umsonst war.
An diesen Stellen konnte ich das Buch nicht aus den Händen legen und auf einmal ließ es sich sehr flüssig lesen.
Und dann *wusch* und das Buch war schon zu Ende, und jetzt? Ich kann nicht so lange auf eine Fortsetzung warten, das Ende hat so einen richtig gemeinen Kliffhänger, der garnichts anderes zulässt, als das Buch gleich nach der Erscheinung zu verschlingen.

Fazit:

Wie ihr vielleicht gemerkt war Godspeed-Die Suche ein total Wunschbuch, nachdem ich mir den ersten Teil gekauft habe und das Buch so gut wie an einem Ruck durchgelesen habe. Und ich wusste, dass die Autorin ihren Teil dazu beigetragen hat, dass mir diese Reihe weiter ans Herz wachsen wird. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Enttäuscht wurde ich überhaupt nicht, nur auf die Folter gespannt, denn bis zum dritten Teil dauert es noch ein Weilchen, aber vielleicht finde ich etwas das mich ablenkt, schließlich ist ja bald wieder Schule.
Trotzdem wird das Warten schlimm, was die Vorfreude auf den nächsten und damit letzten Teil noch um einiges steigert.
Nun hoffe ich nur noch, dass die Autorin einen würdigen Schluss schreibt, der sich genauso schnell und leicht liest, wie schon der erste und zweite Teil.
Was ich noch ein kleines bisschen zu bemängeln habe, ist das Selbstmitleid von Amy, denn sie sollte nach vorne schauen und auf das beste hoffen, denn wie sie schon sagte, es war nicht umsonst, dass sie geweckt wurde, denn sie hat jemanden gefunden, der ihr wichtig ist und den sie lieben lernen kann.
Ein wenig Frust der Protagonisten ist aber nicht weiter schlimm, es sollte sich jedoch nicht so ziehen, dass man davon genug hat.
Besonders toll waren wieder die Ideen, die Beth Revis in die Geschichte eingebaut hat. Es gab viele neue Ideen, die so im ersten Band nicht erschienen sind, obwohl es sich um das selbe Schiff handelt, also um den gleichen Ort, an dem die Handlung spielt, und sogar am Schiff gab es einiges Neues zu entdecken, was das Buch um einiges interessanter gestaltete.
Die Autorin hat es aber auch geschafft ihre Leser wieder für sich zu gewinnen, und ich denke es gibt nicht all zu viele, die total enttäuscht von dem zweiten Teil waren, denn diese Autorin weiß, wie sie ein Buch, besonders das Ende gestalten muss, damit die Leser ihr treu bleiben