Rezension

Leider eher enttäuschend

Caraval 01 - Stephanie Garber

Caraval 01
von Stephanie Garber

Bewertet mit 3 Sternen

Caraval von Stephanie Garber

 

Zum Inhalt:

Schon seit sie als kleines Kind von ihrer Grossmutter Geschichten über Caraval erzählt bekommen hat, hat Scarlett davon geträumt das Festival selbst einmal zu besuchen. Jedes Jahr hat sie darauf gehofft, dass Caraval auf ihre Insel kommen würde und hat Legend, dem geheimnisvollen Veranstalter von Caraval, Briefe geschrieben. Doch nie ist ihr Wunsch wahr geworden und nun soll Scarlett schon bald heiraten und so schreibt sie einen letzten Brief an Legend. Zu ihrer Überraschung erhält sie tatsächlich eine Antwort und wird von Legend persönlich eingeladen. Als das Spiel jedoch beginnt und ihre Schwester Tella entführt wird, wird aus dem Spiel schnell bitterer Ernst...

 

Meine Meinung:

Caraval hat mein Interesse besonders durch den Schauplatz dieses mysteriösen, magischen Spiels, in welchem man nicht weiss, was echt ist und was Täuschung, gewonnen und dieses Spiel war es schliesslich auch, was mir an dem Buch am besten gefallen hat. Caraval erinnert ein bisschen an einen Zirkus oder ein Theater, doch die Besucher müssen sich nicht damit begnügen zuzuschauen sie können sich auch dafür entscheiden mitzuspielen und dabei sogar einen tollen Gewinn, in Form eines Wunsches, erhalten.

 

Was märchenhaft klingt stellt sich jedoch schnell als ziemlich gefährlich heraus, denn obschon Scarlett, bevor sie das Spiel betritt, immer wieder eingeschärft wird, dass alles nur eine Illusion ist, ist doch bereits mindestens eine Person während dem Spiel gestorben. Durch den mysteriösen Schauplatz und der Tatsache, dass man sich als Leser genauso wie Scarlett nie ganz sicher sein kann, was nun echt ist, baut sich schnell Spannung auf. Durch die Wendungen, welche das Spiel bereithält, wird die Geschichte auch nie langweilig und ich habe ständig mit Scarlett mitgefiebert, dass sie ihre Schwester wieder findet.

 

Aber hier kommen wir leider schon zu meinen Problemen mit dem Buch. Ich mag es eigentlich sehr, wenn in Büchern die Beziehungen von Schwestern so im Zentrum stehen, wie es hier der Fall ist und ich konnte gewissermassen Scarletts Sorge um ihre Schwester auch verstehen, aber irgendwann wurde es einfach zu viel, besonders da Tella eigentlich nur ein Jahr jünger ist als Scarlett und Scarlett selbst oftmals sehr naiv wirkt. 

 

Zudem erfährt man kaum etwas über Tella, da sie ziemlich früh in der Geschichte verschwindet und das, was man über sie erfährt lässt sie nicht besonders sympathisch erscheinen. Auch die Liebesgeschichte konnte mich nur bedingt begeistern, auch wenn mir Julian grundsätzlich sympathisch war. Ich mochte, dass seine Figur lange sehr mysteriös bleibt und mir hat auch gut gefallen, wie sich die Beziehung zwischen ihm und Scarlett entwickelt hat. 

 

Etwas was mich eher hintergründig durchgehend etwas gestört hat war, dass während Caraval ein richtig toller Schauplatz ist, man kaum etwas über die restliche Welt erfährt. Man erfährt zwar ein bisschen etwas über die Insel auf der Scarlett und Tella leben, aber ich konnte mir kaum ein Bild der Welt machen. Auch wie die Magie in dieser Welt funktioniert wird leider nie erklärt und so wirkt es teilweise fast zu praktisch wie diese wirkt.

 

Die Geschichte ist insgesamt super unterhaltsam und wird nie langweilig. Allerdings haben mir gewisse Wendungen am Ende des Buches gar nicht gut gefallen da mir einiges zu weit hergeholte wirkte und auch einige Figuren ziemlich unsympathisch gemacht hat, weshalb ich schlussendlich doch eher enttäusch war von Caraval.

 

Fazit:

Caraval konnte meine hohen Erwartungen leider nicht erfüllen. Die Geschichte war zwar durchgehend unterhaltsam und Carval ein magischer und ungewöhnlicher Schauplatz, doch blasse Charaktere sowie zu wenig Erklärung zu der Welt und der Magie darin haben mein Lesevergnügen etwas getrübt. Zudem konnten mich gewisse Wendungen zwar positiv überraschen, doch am Ende wirkte doch einiges einfach etwas unlogisch.