Rezension

Leider ein Flop

Du bist mein Feuer - Isabelle Ronin

Du bist mein Feuer
von Isabelle Ronin

Wer hofft dem typischen „Wattpadschreibstil“ in dieser Wattpadgeschichte trotzdem entkommen zu können, den muss ich leider enttäuschen. Zwar ist 
der Schreibstil wirklich schlicht und einfach zu lesen, aber macht die Geschichte dadurch auch in manchen Situationen schlichtweg langweilig. Die Autorin greift in ihrer Geschichte auf den Ich- Erzähler zurück, wechselt allerdings auch mal die Sichtweisen durch Sprünge zwischen den Protagonisten. Ebenfalls wichtig zu erwähnen sind 
die Kapitel und damit natürlich ihr Aufbau. Die Meinungen zwischen der Vorliebe zu sehr kurzen Kapiteln mit aufgeladenem Ende und langen Kapiteln sind geteilt. In „Du bist mein Feuer“ sind die Kapitel von der Länge her sehr gut eingeteilt bzw. weisen keine extrem kurzen Kapitel auf und befinden sich meiner Meinung nach im grünen Bereich. Jedoch haben die meisten Kapitel oft einen Cliffhanger, was darauf zurückzuführen ist, dass das bei Wattpad eben so üblich ist. Und somit kommen wir auch schon zur Handlung des Buches.
Die Handlung ist meiner Meinung nach viel zu lang. Es gibt durchaus Liebesromane, die noch mehr Seiten haben, als „Du bist mein Feuer“, die allerdings auch ihre Länge wert sind. Zum einen ist es so, dass die Liebesgeschichte gar keinem richtigen Ziel nachkommt. Ohne zu spoilern kann ich nur sagen, dass man direkt anfangs bereits nicht mehr nachvollziehen kann, warum die Geschichte überhaupt existiert bzw. was ihre Intention ist. Zwar hat man einen Faden, an dem man sich durch die Geschichte entlang lesen kann, jedoch ist alles so offensichtlich, dass es einfach keine Spannung gibt. Gegen Ende tauchte bei mir während des Lesens auch das Gefühl auf, dass die Autorin zwar fertig mit der Geschichte war, aber nicht aufhören wollte, weshalb man auch ruhig 300 Seiten weglassen können, die theoretisch so gut wie gar keine richtige Geschichte auffassen. Ganz wichtig zu erwähnen ist auch der Realismus in der Geschichte. Ich finde, dass man in einem Liebesroman trotz des vielen Kitschs, der auch hier sehr stark vertreten ist, trotzdem einen gewissen Grad an Realismus beibehalten sollte, was ebenfalls gar nicht der Fall war. Einen Pluspunkt muss ich trotzdem erwähnen und das ist der leichte Anteil von Krimi bzw. Mord und Todschlag, was wenigstens ein wenig Licht in die Geschichte bringt.
Veronica (Red) stellt das übliche Bild eines Mädchens in einem New- Adult Roman dar: schwere Vergangenheit, Ängste, Intelligenz, Naivität usw. An sich ist sie daher ein Charakter, den man zwar liebgewinnen kann, aber durch die Naivität einfach auch gerne mal anschreien möchte.
Caleb ist ebenfalls typisch für dieses Genre, ist reich und hat das Bedürfnis Veronica besitzen zu müssen und schreckliche Kosenamen zu verwenden. Ihn konnte ich leider gar nicht ausstehen.
Mein Fazit: Ich gebe sehr ungerne gar keine Punkte, da das Buch nun mal auch nicht so schlecht war, dass es das verdient hätte. Jedoch kann ich gar keine Empfehlung dafür geben, zumal es mich auch in eine Leseflaute geführt hat. 

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