Rezension

Leider eine echte Enttäuschung

Night School 03. Denn Wahrheit musst du suchen - C. J. Daugherty

Night School 03. Denn Wahrheit musst du suchen
von C. J. Daugherty

Bewertet mit 3 Sternen

Das ist der dritte Band der "Night School"-Reihe. Dementsprechend können Spoiler vorhanden sein, wenn ihr die vorherigen Bände nicht gelesen habt.

Die Lage in Cimmeria spitzt sich immer mehr zu: Nathaniel gewinnt immer mehr Anhänger und sucht auch immer häufiger Kontakt zu Allie, denn genau sie ist es, die ihm in seiner "Sammlung" noch fehlt. Auch im Internat ist Allie nicht mehr sicher. Aber Nathaniel hat es nicht nur auf sie abgesehen, sondern auf die ganze Weltherrschaft. Dementsprechend wichtig ist es, dass die "Guten" siegen werden. Aber es scheint einen Spion im Internat zu geben und niemand scheint wirklich noch zu wissen, wem er trauen kann...

Ich habe die ersten beiden Bände der Night School förmlich verschlungen und habe mich auf diesen sehr gefreut. Leider wurde ich vollkommen enttäuscht. Das Buch wirkt auf mich wie ein Lückenfüller. Es ist genauso dick wie die anderen Bände, aber im Vergleich zu den anderen passiert in diesem Buch ungefähr nichts. Dementsprechend blieb auch die Spannung auf der Strecke. Eher missmutig las ich deshalb das Buch und hatte immer noch die vage Hoffnung, dass es vielleicht noch besser werden könnte. Gut, hin und wieder war es ganz unterhaltsam, aber bis jetzt war es definitv der schlechteste Teil dieser Reihe!

Auch hier gibt es wieder ein Gefühlswirrwarr in Bezug auf Sylvain und Carter, da Allie sich immer noch nicht entscheiden kann. Dummerweise kann sie aber keinen der beiden freigeben und verlangt auch von ihnen, auf sie zu warten, wie sie immer wieer deutlich betont. Dementsprechend egoistisch hat sie auf mich auch die ganze Zeit gewirkt. Sie nervte mich die ganze Zeit und ich konnte immer weniger verstehen, was die beiden Jungen an ihr finden. Das habe ich übrigens noch nie so wirklich verstanden - aber in diesem Buch habe ich es überhaupt nicht verstanden. Im richtigen Leben wäre jeder Junge oder eher Mann bei so einem Verhalten schreiend davon gelaufen!

Allie war mir aber auch noch in anderer Hinsicht unsympathisch: sie unternimmt ständig Alleingänge und bringt damit Menschen in Gefahr. Darüber scheint sie sich aber gar nicht im Klaren zu sein und fühlt sich auch noch ungerecht behandelt. Zusätzlich scheint sie auch zu denken, dass sie sich alles leisten kann, nicht zuletzt, weil ihre Oma so einflussreich ist. Immer wieder konnte ich über sie nur den Kopf schütteln!
Im letzten Band hatte ich mich über Allies Entwicklung gefreut, weil sie viel reifer wirkte, aber für mich war sie in diesem Buch sogar noch infantiler als im ersten Band. Ihr Verhalten war ein definitiver Rückschritt und hat mich enttäuscht!

Einzig und allein der Schreibstil hat mir wieder sehr gut gefallen und so einiges rausgerissen.
Nur Allie steht in diesem Buch im Vordergrund, die anderen kreuzen nur hin und wieder auf, ohne, dass man mehr über sie erfährt. Vertröstet habe ich mich mit der Tatsache, dass ich ja aus den vorherigen Bänden schon so viel über sie weiß. Insgesamt war mir aber jeder sympathischer als Allie, die in diesem Buch einfach einen hohen Nervfaktor hatte.

Ich hoffe, dass die weiteren Bände wieder ihr altes Niveau haben werden, da die Grundidee wirklich gut ist. Dieses Buch hat mich leider sehr enttäuscht. Da ist definitiv noch viel Potenzial nach oben, was auch hoffentlich bald wieder ausgeschöpft werden wird...