Rezension

Leider eine ziemliche Enttäuschung...

Weil ich Will liebe - Colleen Hoover

Weil ich Will liebe
von Colleen Hoover

Bewertet mit 2.5 Sternen

Endlich können Layken und Will offiziell zusammen sein, und ihre Liebe wird mit jedem Tag stärker. Ihre Brüder verstehen sich so gut wie immer, und ihre besten Freunde sind ebenfalls ein glückliches Paar. Alles scheint perfekt - bis Will beim Studium seiner Ex-Freundin Vaughn begegnet, die im selben Kurs sitzt. Sicherheitshalber möchte er das Layken verschweigen, doch erst dadurch gerät er in eine missliche Lage...

 

Von Band 1 war ich einfach begeistert. Vor allem, weil ich eben nicht oft Liebesromane lese (wenn es um Liebe geht, dann nur mit einer gehörigen Menge Fantasy!), war die Messlatte ja nicht besonders hoch. Aber nachdem ich begeistert war, hatte ich an den zweiten Band dann doch gewisse Erwartungen.

Der Anfang des Buches ist relativ ruhig, es passiert nicht viel, außer, dass wir die 11-jährige Kiersten kennenlernen. Und so interessant ich das Mädchen auch fand, sie ist einfach viel zu jung beschrieben, um so eine exzentrische Persönlichkeit zu haben. Wäre sie ein Genie, oder einfach ein wenig älter (2, 3 Jahre hätten doch schon gereicht), okay. Aber mit 11 Jahren kann man nicht so drauf sein, so gern ich sie auch mochte. Abgesehen von ihr gibt es nichts Interessantes im Leben von Will, Layken, und ihren Brüdern. Kitschige Dialoge ziehen sich durch unnötige Seiten voll leerer Handlung.

Ein bisschen Spannung kommt erst auf, als Will auf seine Ex trifft, die ihn anscheinend wieder zurückhaben möchte. Was eigentlich auch ein wenig Sinn machen könnte, immerhin hat sie ihn ja damals verlassen, genau in der schlimmsten Zeit seines Lebens, und nun möchte sie ihn wieder zurückhaben, bla bla bla... Dass sich Will wehrt, weil er einfach nichts mehr empfindet, war irgendwie vorhersehbar. Und auch, wenn ich so eine Loyalität schätze, war das doch ein wenig langweilig. Aber dann, plötzlich, erwischt Layken ihn, als er sie im Arm hält (!), und flippt völlig aus? Klar, es gibt kein sonderlich gutes Bild, dass man da sauer sein kann, ist klar. Jedoch ist es mir ein Rätsel, wie sie dermaßen explodieren kann und dann eine halbe Ewigkeit die verletzte Diva spielt, während Will sich Seite um Seite bemüht, sie wiederzubekommen. Und dieses arme Häufchen Elend versucht alles, sodass sich die beiden (sogar laut eigenen Worten) auf das Level von zwei 5-Jährigen begeben. Vorhersehbar, und einfach nur langweilig. Und auch, wenn bei Teil Zwei des Buches - denn es ist in zwei Teile geteilt - spannender wird, hätte ich mir doch ein nicht so perfektes Ende gewünscht. Ein bisschen mehr ernstes Drama wäre nett gewesen, anstatt der seitenlangen Schmollerei.

Was das Gesamtbild nicht gerade besser macht, ist die Tatsache, dass es ständig nur um das Eine geht. Sie möchten so gern, aber sie können noch nicht, weil sie Laykens Mutter versprochen haben, ein Jahr zu warten... *seufz* Okay, im Ernst. Immer wieder wird davon geschrieben, und jedes Mal werden sie unterbrochen, oder einer von beiden gibt das "Rückzugssignal". Wieder einige Seiten, die man sich hätte sparen können, denn nachdem die Charaktere sowieso vorhersehbar sind, weiß man schon, dass eh nichts passiert.

 

Fazit

Auch wenn meine Rezension vielleicht ein wenig hart ist, ich bin einfach enttäuscht. Die Dialoge und die Charaktere sind einfach nur mehr schwach, weit seichter als in Band 1. Viel Zeit wird einfach nur totgeschlagen, und erst im zweiten Teil des Buches passiert wirklich was. Doch selbst da ist plötzlich alles wieder Friede-Freude-Eierkuchen. Vielleicht habe ich mich in den Vorgänger hineingesteigert, was dazu beiträgt, dass der Absturz bei Band 2 mich fertigmacht. Hätte man nur ein wenig mehr am Plot gearbeitet, und den Charakteren etwas Tiefe gegeben, wäre es schon weit besser geworden. Das einzige, was ich gut fand, waren einige Details oder eher nebensächliche Handlungen. Aber das kann das Gesamtbild auch nicht retten.