Rezension

leider enttäuschend

Solange der Fluss uns trägt - Joe Monninger

Solange der Fluss uns trägt
von Joe Monninger

Bewertet mit 3 Sternen

Durch das Cover und den Klappentext bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden, denn es klang wirklich sehr vielversprechend. Natürlich gibt es zu diesem Buch viele verschiedene Meinungen die ich im Vorfeld gehört habe, deswegen wollte ich mir meine eigene Meinung dazu bilden. Das andere "Liebe findet uns" habe ich damals gelesen und war da sehr enttäuscht, daher wollte ich dem Autor nochmal eine Chance geben, da sich diese Geschichte sehr vielversprechend anhörte. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und angenehm und gefiel mir an sich ganz gut, dennoch empfand ich das Buch zeitweise als ziemlich langatmig.

Zur Geschichte, der Lehrer Jonathan Cobb hat sich eine kleine Auszeit genommen, um mit dem Kajak den Allagash River zu befahren, und über seinen Lieblings Schriftsteller Thoreau zu forschen.Am ersten Tag trifft er dort auf die doch etwas seltsame Mary Fury. Diese ist Biologin und hat ein Faible für Krähen. Sie ist auch mit dem Kajak unterwegs und möchte unterwegs die Chungamunga-Girls treffen um ihnen die Geschichte der Krähen etwas näher zu bringen. Beide fühlen sich unwiderruflich zueinander hingezogen und beschließen sich, nach ihren Aufgaben, an einem bestimmten Treffpunkt wieder zu sehen.

 

" Eines Tages wird es diese Sterne hier nicht mehr geben für dich. Für mich auch nicht. Der Rabe hat mir versprochen, dass ich wieder zu Erde werde, und ich glaube ihm. Aber bis dahin bin ich noch ein Mensch. ich stehe auf meinen Beinen und schaue zu den Sternen auf und erlebe die Jahreszeiten. " (Im Buch S. 266)

 

Gerade am Anfang ist man nicht darauf vorbereitet das Ende einer Geschichte zu erfahren. Man ist demnach also am Ausgangspunkt und erfährt durch den Protagonisten Cobb wie man bis dahin gekommen ist. An sich war das wirklich eine Achterbahn der Gefühle, wären da nicht die ein oder anderen Dinge die mich störten, dazu komme ich aber gleich noch. In " Liebe findet uns" wirkten die Charaktere auf mich ziemlich blass und farblos, sodass ich keine richtige Bindung zu ihnen aufbauen konnte. Es ist ziemlich ungewohnt das Ende einer Geschichte als erstes zu lesen, aber es macht auch einen ziemlich neugierig. Man erfährt im laufe der Geschichte das Mary unheilbar krank ist. Sie weiß aber was sie erwartet und das sie nach Ausbruch nicht mehr lange auf der Erde weilen wird. Auch sie gehörte zu den Chungamunga-Girls, die alle eine schwere Krankheit haben. Mary ist nicht jemand der ein großes Geheimnis um ihre Krankheit macht sondern geht damit sehr offen um und beweißt eine große Stärke. Was mich aber sehr störte waren die vielen Krähen Geschichten und die ganzen Klopf-Klopf Witze, die eher mühsam als tiefgründig waren. 

Cobb weiß gleich von Anfang an, womit er es zu tun hat. Wie gesagt macht Mary kein Geheimnis aus ihrer Krankheit und weiht ihn schnell ein. Sie überlässt ihm sogar die Entscheidung ob er so mit ihr zusammen leben will. Trotz allem entscheidet er sich für sie, dennoch hat Mary eine ganz wichtige Bedingung an ihn. Das dies kein leichter Weg wird den die beiden beschreiten werden ist klar, dennoch ist ihre Liebe so groß das sie ihn gemeinsam gehen wollen. Der Autor setzt sich hier sehr behutsam mit dem ernsten Thema Sterbehilfe und Suizid auseinander. Dabei erlebt man wie die Krankheit Mary nach und nach immer mehr zusetzt. Natürlich ist es eine sehr traurige und berührende Geschichte, doch leider konnte sie mich nicht fesseln. 

"Solange der Fluss uns trägt" ist eine sehr emotionale und berührende Geschichte die mich leider nicht komplett überzeugen konnte. Für mich war es zeitweise sehr langatmig, wo durch sich die Geschichte auch ein wenig zog. Auch die vielen Krähen Geschichten oder Klopf-Klopf Witze fand ich eher mühsam als tiefgründig. Ansonsten war das Thema Sterbehilfe und Suizid gut ausgearbeitet, nur leider war die Geschichte nicht so meins.