Rezension

Leider enttäuschend

Wir sehen uns gestern -

Wir sehen uns gestern
von Emma Straub

Bewertet mit 2 Sternen

Alice Stern, die Protagonistin des Romans, hat Kunst studiert, arbeitet jedoch nicht in diesem Bereich, sondern geht einem Bürojob an ihrer alten Schule nach.
Sie bewohnt seit Jahren ein kleines Appartement in New York und hat einen Freund, mit dem sie jedoch letztlich nicht zusammenbleiben wird.

Obwohl sie kein schlechtes Leben führt, ist sie nicht völlig zufrieden und hinterfragt öfters, ob ihr Leben eigentlich so ist, wie sie es sich immer vorgestellt hat.

Kurz vor ihrem 40. Geburtstag kommt auch noch die schwere Krankheit ihres Vaters dazu und Alice merkt, dass sie an einem Punkt angekommen ist, an dem sich ihr Leben ändern wird.

Als sie am Morgen nach ihrem 40. Geburtstag erwacht, findet sie sich in ihrem ehemaligen zu Hause wieder, ist gerade 16 und ihr Vater ist gesund und munter. Ihr 40 jähriges Ich fragt sich jetzt, ob das die Chance ist, in ihrem Leben die Weichen neu zu stellen und zukünftig ein anderes Leben zu leben.

Klappentext und Inhaltsangabe des Buches hatten mich angesprochen und neugierig gemacht, denn wer hat sich nicht schon mal die Frage gestellt, ob eine andere Entscheidung an einem bestimmten Punkt des Lebens nicht besser gewesen wäre?

Überzeugt ein schönes Leseerlebnis vor mir zu haben begann ich zu lesen und wurde leider  enttäuscht.

Die Handlung war mir zu langatmig, bis zur eigentlich Zeitreise dauerte es mir zu lange und als diese dann endlich anfing und ich hoffte, die Geschichte würde nun Fahrt aufnehmen wurde auch diese Hoffnung enttäuscht.
Das Buch und die Handlung wurden immer verworrener und ich habe das Buch nur deshalb nicht abgebrochen, weil ich es im Rahmen einer Leserunde gelesen habe.

Es scheint, als hätte die Autorin zu viel ins Buch packen wollen, so dass die eigentliche Aussage des Buches - lebe im hier und jetzt, trauere nicht vermeintlich verpassten Chancen hinterher und glaube nicht, Dein Leben wäre besser verlaufen, wenn Du einen anderen Weg gewählt hättest- leider untergeht.

Schade, der Plot an sich hätte vom Thema und der Aussage her so viel Potential gehabt. Leider war die Umsetzung -zumindest für meinen Geschmack- nicht gut.

Und mit einem Seitenhieb auf den Verlag, der dieses Buch als   "Perfekte Lektüre für die kluge Frau!" bewirbt, muss ich leider sagen, die kluge Frau liest ein anderes Buch dieser Autorin.