Rezension

Leider enttäuschend.

Hundekuchen zum Frühstück - Elsa Watson

Hundekuchen zum Frühstück
von Elsa Watson

Bewertet mit 1.5 Sternen

Der Roman hat mich nicht mitgenommen und die Figuren nicht schlüssig offenbart. Beim Lesen treten Fragen auf, die verwirren und aus der Geschichte reißen.

"Hundekuchen zum Frühstück" von Elsa Watson wurde am 21.01.2013 im Blanvalet Taschenbuch Verlag veröffentlicht. 

Die Geschichte spielt in dem kleinen Städtchen Madrona, einem Ort an dem die Menschen ihre Hunde beinahe vergöttern. Blöd nur, dass die 28 jährige Jessica Sheldon panische Angst vor Hunden hat. Nach einem Vorfall in ihrem Kaffee ist sie bei den Bewohnern der kleinen Stadt als Hundehasserin Nummer 1 verschrieben, ihr Café "Glimmerglass" rutscht seither immer knapp an der Schließung vorbei. Als das alljährliche Wuffstock-Festival zu ehren der Hunden wieder vor der Tür steht, dreht die Stadt ihr kurzerhand den Saft ab. Aus der eigenen Tasche zahlt sie die Stromrechnung, denn das Festival ist die einzige Chance ihren schlechten Ruf zu beenden und das Café zu retten. Als könnte es nicht schlimmer kommen begegnet Jessica auf ihrem Heimweg einem jungen weißen Schäferhund. Ein Tierfänger hat es auf ihn abgesehen und Jess geht kurzerhand dazwischen. Nach einem Besuch bei Tierarzt Max Nakamura, den Jessica heimlich liebt, nimmt sie den Hund wiederwillig mit zu sich. Doch die beiden werden vom Blitz getroffen und es ist nichts mehr wie vorher. Jessica erwacht in dem Körper des jungen Hundes und der Welpe Zoe in dem Körper von Jessica. Das Chaos ist vorprogramiert. Wie soll Jessica das Café retten, wenn sie in dem Körper eines Hundes steckt? Und dann ist da noch die Rede am letzten Festivaltag... In Jessica dreht sich alles, denn neben ihren verzweifelten Versuchen für das Café muss Jessica auch herausfinden, wieso sie verwandelt wurde und wie sie das alles so schnell wie möglich rückgängig macht. Und dann ist da ja auch noch Tierarzt Max.

Um die Vorgänge in den Köpfen der beiden Protagonisten zu verdeutlichen, springt die Autorin Elsa Watson immer wieder zwischen der jungen Frau Jessica und dem weißen Schäferhund Zoe hin und her. Jessicas Perspektive wird dabei in der Vergangenheit beschrieben, die von Zoe in der Gegenwart. Schon in den ersten Kapiteln fällt auf, dass die Überschriften recht wenig mit den Inhalten des Kapitels gemein haben. Der Leser wird auf eine Handlung vorbereitet, die nicht eintritt. Auch die inhaltlichen Aspekte wirken oftmals unkoordiniert und planlos geschrieben, was den Leser aus seiner Geschichte reist. Es treten vermehrt Fragen auf, die dem Lesefluss hindern. Wieso kann Zoe in Jessicas Körper manchmal Gerüchte genau erkennen, später aber nicht mehr? Wieso weiß sich Zoe in Jessicas Körper der menschlichen Sprache zu bedienen, Jessica sich aber nicht der Hundesprache. Wieso kann Jessica in Zoes Körper anfangs Farben schwach erkenne, später aber nur Grautöne. Niemanden in Madrone interessiert es, dass die als Hundehasserin abgestempelte Jessica mit einem zweijährigen Hund herumläuft. Dies sind nur einige wenige Fragen, die aufgekommen sind. Hinzu scheint die Autorin hin und wieder nicht zu wissen, wo sich ihre Figuren gerade befinden. So geht sie morgens eine kurze Strecke zu Fuß zur Arbeit und am Abend wird sie mit dem Auto heim gefahren. Das Glimmerglass ist mal in der Nähe, plötzlich ist es woanders. 

Auf mich wirkt der Roman "Hundekuchen zum Frühstück" eher enttäuschend. Ich hatte mit einem lustigen Roman gerechnet, bei dem man ein wenig abschalten kann. Die vielen unkoordinierten Aspekte jedoch verwirren und reißen aus dem Lesefluss. Immer wieder stellt man sich Fragen und Hinterfragt Aktionen der beiden Protagonisten. Die Idee und Geschichte ist amüsant und interessant. Wer kein Anspruchsvoller Leser ist, könnte an diesem Buch durchaus gefallen finden. Die Handlung ist witzig und anders, jedoch sollte man die oben genannten Aspekte vor dem Kauf durchaus verinnerlichen und sich darauf einstellen. Die Autorin scheint oft einfach drauflos geschrieben zu haben, ohne im Anschluss nachzusehen, ob sie die zu Anfang erwähnten Inhalte beibehalten hatt. Wer sich von diesen Dingen nicht beeinflussen lässt, der kann sich auf eine lustige Geschichte freuen. Anspruchsvollere Leser und die, die eine Figur verinnerlichen möcten, sollten besser zu anderen Romanen greifen. So leid es mir tut.